11.7.06

BIEDERMANNIS UNTERHALT

Lebt Klüngel-Kritiker Manfred Rouhs von Steuergeldern und Vetternwirtschaft?

"Pro Köln ist eine unabhängige politische Konkurrenz, die zum Wohle der Allgemeinheit auch heiße Eisen anpackt. Dabei schielen die Akteure der Bürgerbewegung weder auf lukrative Posten oder öffentliche Pfründe noch laufen sie dem links-liberalen Zeitgeist hinterher."

"Pro Köln" über "Pro Köln" [1]


Soweit die Propaganda. Kommen wir zu den Fakten: Zwei Berufe übt Manfred Rouhs aus. Er ist Geschäftsführer der "Pro Köln“-Ratsfraktion – und, so behauptet er zumindest, "Verleger" [2].

Verleger? Nun: Einst gab Rouhs die rechtsextreme Zeitschrift "Europa vorn“ heraus, die zwischenzeitlich "Signal“ hieß und mittlerweile zu einer Homepage verkümmert ist: www.nation24.de. Mit einer Homepage lässt sich in aller Regel eher weniger Cash machen. So kann es nicht verwundern, dass Rouhs die "Herausgabe des Internet-Magazins nation24.de" zu seinen "politischen Aktivitäten" zählt [3].

Und ansonsten? Ansonsten arbeitet Rouhs für den Medienservice Bernd M. Schöppe. Wenn auch nicht regelmäßig, wie der Blick auf die Unternehmens-Homepage [4] belegt:



Der Inhaber des Medienservice Bernd M. Schöppe [5] ist übrigens ebenfalls "Pro Köln"-Ratsherr [6]: Bernd M. Schöppe halt. Rouhs lässt sich demnach, in bester kölscher Klüngelmanier, Jobs von einem Parteifreund zuschustern.

Jobs, die andernorts bestenfalls von einfachen Angestellten erledigt würden, meist jedoch von Praktikanten, jedenfalls nicht von Verlegern, also von einem Verlags-Boss persönlich.

Gelegenheitsjobs zumal.

Nun ist berufliches Scheitern keine Schande in Zeiten wie diesen. Gleichwohl drängt sich mehr als ein schlimmer Verdacht auf: Müssen wir davon ausgehen, dass Biedermanni von Vetternwirtschaft profitiert, von einem Verhalten also, das er bei anderen gerne zu geißeln pflegt? Und dass er ansonsten von seinem Ratsfraktions-Pöstchen lebt, sprich: von unseren Steuergeldern?

Ausgerechnet Saubermanni Rouhs...


Braucht Rouhs die Politik also, um finanziell über die Runden zu kommen? Und versucht er nicht dennoch den Eindruck zu erwecken, er sei ein (erfolgreicher) Unternehmer und unabhängiger (!) Politiker?

Pardon, aber so scheint's zu sein. Es wird jedenfalls Zeit, das zu fordern, was zu fordern ist: Legen Sie Ihre Einkommensverhältnisse offen, Manfred Rouhs! Aber bitte hurtig.

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