17.7.06

PÄPSTLICH WIE DER PAPST

Pro Köln-Ratsherr Regina Wilden fühlt sich offenbar zu Höherem berufen, muss aber erst noch lernen, schneller zu reden

Ohne gegebenen Anlass dokumentiere ich zwei Auszüge aus der Sitzung des Kölner Stadtrats vom 22. Juni dieses Jahres [1]. Das Wort erteile ich dem katholischen Ratsmitglied Regina Wilden:

"... gegen die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften Einspruch zu erheben, dann sind es die katholischen Politiker in besonderer Weise, und zwar auf der Ebene der Verantwortung, die ihnen eigen ist. Hier endet das Zitat."

Der Oberbürgermeister:
"Hier endet auch Ihre Redezeit."

Regina Wilden:
"Okay. Ich bin ja gleich noch einmal dran. Dann werde ich etwas schneller sprechen müssen."

Der Oberbürgermeister:
"Gut. Wenn Sie so viel zu sagen haben, müssen Sie dann etwas schneller reden."

Regina Wilden: "Ich habe noch mehr zu sagen, und das werde ich gleich auch tun. Vielen Dank."
Noch viel zu sagen? Das war keine leeres Versprechen! Wilden sollte die Gelegenheit nutzen, um sich mit niemand Geringerem als dem Oberhirten der Una Sancta Catholica et Apostolica Ecclesia gemein zu machen:
Regina Wilden: "... und Volker Beck [2] sagt auf seiner Homepage: 'Wir brauchen keine Hassprediger.' Damit meint er nicht etwa andere Hassprediger, von denen wir in der letzten Zeit öfter gelesen haben. Natürlich meint er auch mich. Aber er meint vor allen Dingen den Papst."
Papst Regina der Erste klingt nicht schlecht; zumindest in den Ohren des Regina Wilden. Ich persönlich präferiere das wär mal ein Kirchenführer! Jutta Ditfurth.