3.11.06

HALBE WAHRHEIT, GANZE LÜGE

Ach ja, der Biedermanni Rouhs. Sein inoffizielles Lebensmotto lautet, stets die halbe Wahrheit zu sagen, und nicht mehr und nicht weniger als die halbe Wahrheit. Und wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, mutiert flugs zum Kronzeugen für Biedermannis krudes Weltbild. Ob er will oder nicht.

Neuestes Biedermanni-Opfer: der Kölner Schiedsrichter-Obmann Helmut Friebertz. Der hatte dem Stadtanzeiger ein Interview gegeben, das in der Dienstagsausgabe erschienen war. Heute, also drei Tage später, saugt Biedermanni seinen Honig daraus. Und das schreibt Biedermanni:


Taugt Helmut Friebertz also als Kronzeuge für den plumpen "Pro Köln"-Rassismus? Eher nicht. Zumindest dann nicht, wenn man weiß, was Friebertz ansonsten zu diesem Thema zu sagen hat:


Im Kreis Köln sind fast zwei Drittel aller Spieler nicht aus Deutschland. "Wenn wir die Ausländer nicht hätten, könnten wir den Spielbetrieb in Köln einstellen", sagt Friebertz. .... Letztlich sei die Gewalt auf dem Spielfeld ein Spiegel der Gesellschaft. Zu diesem Schluss kommt auch Schiedsrichter-Obmann Helmut Friebertz. "Solange es soziale Brennpunkte in den Städten gibt und immer mehr Geld im sozialen Bereich zusammengestrichen wird, solange werden wir dieses Problem haben." [2]
Hey, es gibt soziale Ursachen für soziale Probleme? Das lesen wir bei Biedermanni natürlich nicht. Denn das würde nicht ins rechtsextreme Feindbild passen. Letzteres läßt sich in einem Satz zusammenfassen: Der Ausländer ist grundsätzlich böse, und zwar, weil er Ausländer ist, basta!

Dass man im Biedermanni-Stil keine realen Probleme löst, sollte langsam auch dem letzten Deppen klar werden.