27.2.07

DREI FRAGEN, ZWEI ANTWORTEN

Bernibär Schöppe: auf dem linken Auge blind oder einfach blauäugig?

Zum Posting SEI GEGRÜßT, PROLETENFAUST: 'Pro Köln'-Ratsherr Bernd Schöppe hat ein Faible für Altkommunisten und Ultralinke erreichte mich eine Email, in der zwei Fragen aufgeworfen wurden:

1. Wer ist Moritz?





Mit "Frau Moritz" meint Bernd Schöppe die Vorsitzende der grünen Ratsfraktion: Barbara Moritz.

2. Wo kann man die Protokolle der Ratssitzungen nachlesen?
Die Tagesordnungen, Wortprotokolle und Niederschriften der Sitzungen des Kölner Stadtrates stehen hier zum Download bereit. Das Protokoll, aus dem ich zitiert habe, finden Sie hier.

SEI GEGRÜßT, PROLETENFAUST

"Pro Köln"-Ratsherr Bernd Schöppe hat ein Faible für Altkommunisten und Ultralinke. Biedermanni schweigt

"Pro Köln"-Ratsherr Bernd "Bernibär" Schöppe ist zwar Aktivist einer äußerst rechten Partei, weiß allerdings nicht so recht, was das eigentlich heißt: rechts zu sein − siehe das gestrige Posting. Unter anderem fragt er sich: "Ist ein Rechter Kapitalist oder Sozialist?"

Im Falle Schöppe gilt wohl beides: Schöppe betreibt eine kleine Firma, ist also Klein-Kapitalist. Aber Sozialist will er auch sein. Irgendwie. Also spricht er im Stadtrat Sätze wie: "Wieder einmal soll der Arbeiter die Folgen der Globalisierung zu spüren bekommen, diesmal in Köln-Sürth."

Sei gegrüßt, schwielige Proletenfaust! Bernibär Schöppe sagt überdies:





Moooooment: Ist Jörg Detjen nicht Ratsfraktions-Vorsitzender der Linskpartei (früher PDS (ganz früher SED))? Heißt
Detjen im Biedermanni-Jargon nicht stets der "bekennende Altkommunist Detjen"? Allerdings! Bernibärchen jedoch sagt: Hey, wir würden auch einem Antrag dieses Altkommunisten zustimmen. Ups!

Da kann man ja gleich PDS wählen...

Widerspruch seiner Parteifreunde? Fehlanzeige! Offenbar ist das die offizielle Meinung von "Pro Köln". Aber es kommt noch besser. Während "Altkommunist" Detjen mittlerweile vielen als eher gemäßigt, einigen gar als handzahm gilt, ist Detjens Fraktionskollege Claus Ludwig der Linksaußen unter den Ratsmitgliedern. Ludwig ist bekennender Links-Leninist und Mitglied der "Sozialistischen Alternative Voran", die die Linkspartei / PDS von gaaanz links kritisiert.

Sollte "Pro Köln" nicht wenigstens zum Ultralinken Claus Ludwig Distanz halten? "Selbstverständlich", sagen Sie, lieber Leser, liebe Leserin, "Distanz zu Ultralinken! Wie es sich gehört!" Bernibär Schöppe ist anderer Ansicht:







Also: Der Ultralinke Claus Ludwig redet im Stadtrat. Und nimmt dabei "manches" vorweg, was "Pro Köln"-Ratsherr Schöppe später sagen will. Schöppe muss die Rede des Ultralinken nur noch ergänzen. Und das spricht Schöppe auch offen an. Offenbar scheinen Schöppe und der Ultralinke eine Menge gemein zu haben.

Und Biedermanni schweigt dazu. Pfui!


26.2.07

BERNIBÄR KOMPLETT VERWIRRT

Rechter Ratsherr fragt: Was ist eigentlich rechts?

Dass jener Mitmensch, der unter dem Pseudonym "Bernibärchen" sein Unwesen treibt im Webforum des Stadtanzeigers, im realen Leben niemand anderes ist als Bernd M. Schöppe, wird von niemandem bestritten. Nun ist "Bernibärchen" alias Bernd Schöppe komplett verwirrt. Er fragt an:



Wie gesagt: Der das fragt, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Bernd M. Schöppe, seines Zeichens Ratsherr für die und Vorstandsmitglied der rechtsextremen "Bürgerbewegung Pro Köln".

Aber der rechte Ratsherr weiß überhaupt nicht, was das heißt: rechts sein. Er kann die Frage danach nicht beantworten. Sonst würde er sie ja wohl kaum stellen. Logisch? Logisch!

Und all das, obwohl sein Partei-Spezi, der Biedermanni Rouhs, sich für einen Vordenker der deutschen Rechten hält. Meine Güte, Biedermanni, können Sie den Schöppe nicht mal einer ordentlichen (Grund-)Schulung unterziehen? Damit er wenigstens die Basics lernt? 'S wird immer peinlicher. Habt Erbarmen, Ihr geistig Armen!


Zum Thema Bernd Schöppe siehe auch:

24.2.07

SCHÄM DICH, KOTZBROCKEN!

Biedermanni Rouhs hat einen 95-jährigen Schlaganfall-Patienten über's Ohr gehauen

Gestern schrieb ich, Biedermanni habe sich mit einem "senilen Sozi-Senioren" getroffen. Nun entnehme ich dem Stadtanzeiger die durchaus schmutzigen Details:
Der triumphierende Unterton der Pressemitteilung ist unüberhörbar. "Ehemaliger Ehrenfelder SPD-Bezirksvorsteher unterschreibt Bürgerbegehren", verkündete die rechtsextreme Bürgerbewegung „Pro Köln“ am Donnerstag. Franz-Leo Wirtz, von 1981 bis 1989 Vorsteher des Stadtbezirks Ehrenfeld, habe das Bürgerbegehren gegen den geplanten Moscheebau an der Ecke Venloer Straße / Innere Kanalstraße mit seiner Unterschrift unterstützt.
Ein Riesentriumpf für Biedermanni? Eher nicht:

Auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte Wirtz, der im Mai seinen 96. Geburtstag feiert, er sei getäuscht worden. ... Wirtz befindet sich derzeit wegen der Folgen eines Schlaganfalles sowie akuter Seh- und Hörschwäche in Behandlung.
Biedermanni hat also einen 95-Jährigen übers Ohr gehauen. Einen Schlaganfallpatienten. Einen Rentner, der nicht mehr richtig hören und sehen kann. Und, zu allem Überfluss: Biedermanni ist auch noch stolz darauf. Und brüstet sich seiner Missetat.

Geh zurück nach Krefeld, Du
Kotzbrocken!


BIEDERMANNIS FESTREDNER

Reinhard Günzel, Star des "Pro Köln"-Neujahrsempfangs, lobt brutale Wehrmachts-Division der Nazis

Im Januar trat Reinhard Günzel als Festredner beim "Pro Köln"-Neujahrsempfang auf. Seine Anwesenheit sollte (neben Fotos von kleinen Kindern) belegen, dass dieser Empfang ein "Spiegelbild der Gesellschaft" darstelle. Schließlich sei der "frühere Chef der deutschen KSK-Elitesoldaten als Militärfachmann ein beliebter Interviewpartner im Fernsehen und in Zeitungen".
Hieß es zumindest auf der "Pro Köln"-Homepage.


"Pro Köln"-Empfang: Redner Günzel, Gastgeber Biedermanni Rouhs

Günzel?
Demokraten erinnerten sich eher an die Hohmann-Günzel-Affäre. Nun ist der "Pro Köln"-Festredner erneut in die Negativ-Schlagzeilen geraten:



Mal schauen, wie Biedermanni reagieren wird. Lobt auch er, wie Günzel, die brutal-berüchtigte Wehrmachts-Spezialdivision "Brandenburg"? Wird er sich von seinem Festredner distanzieren? Oder wird er uns mit seinem Schweigen beglücken?


23.2.07

WOCHENENDE? VERSAUT!

Da hat er die ganze Woche so hart malocht, der Manfred "Biedermanni" Rouhs: Hat sich mit senilen Sozi-Senioren getroffen und Liberale gegeißelt. Hat FAZ-Artikel, nun ja, fantasievoll zusammengefasst und "Multikulti" in solch düsteren Farben geschildert, dass er die eigene Hand (weiß) nicht mehr vor Augen (braun) sieht. Puh, ganz schön anstrengend!

Eigentlich hat Biedermanni sich eine Verschnaufpause verdient. Und freudige Stunden auf seinem
Bauch-Weg-Trainer. Doch SPIEGEL ONLINE macht dem umtriebigen Rechtsextremisten einen Strich durch die Rechnung:


Tja, das Wochenende dürfte versaut sein.

22.2.07

MIT DER MODE GEHEN

Gestern erfuhren Sie an dieser Stelle, dass Biedermanni Rouhs immer jene Kleidung trägt, die "auf dem Modemarkt gerade (womöglich vorübergehend) 'in' ist". Momentan sind das Anzüge. Doch wenn morgen der Jogginghosen-Look in Mode kommt: Was dann? Biedermanni verliert wagt einen Blick in die Zukunft:


Sieht so ein Rechtsextremist aus? Ja. Wenn's der Tarnung dient.

21.2.07

Gute Jacke, schlechte Jacke

Anzugjacke: gut, Fleckenjacke: schlecht − so lautet Biedermannis Jacken-Philosophie (siehe vorheriges Posting!). Zur Veranschaulichung:



Aber: Welcher der beiden Biedermannis schaut demokratischer aus?

  1. Der Rechte!
  2. Der ganz Rechte!
  3. Keiner!

Antworten bitte per Mail an demokrat4711[ät]yahoo.de

KÖLNER, IHR SEID STEINZEITMENSCHEN!

Meint zumindest Manfred "Biedermanni" Rouhs. Dann plaudert der Rechtsextremist aus dem Nähkästchen: Warum er nicht die "Fleckenjacke aus dem letzten Krieg", sondern lieber Anzug trägt

Stellen Sie sich mal spaßeshalber vor, SPD-Boss Kurt Beck würde ein Papier über die Strategie der SPD im Rahmen der Großen Koalition verfassen. Stellen wir uns vor, dieses Strategiepapier hieße: "So hauen wir Sozis Kanzlerin Merkel über's Ohr". Und die zentrale Passage dieses Papieres lautete: "Angela Merkel ist eine politische Neandertalerin. Dem müssen wir Tribut zollen, wollen wir sie erfolgreich manipulieren. Aber wir Sozis müssen uns dabei gut tarnen!" Stellen wir uns ferner vor: Die SPD würde dieses Strategieapier im Internet veröffentlichen, auf dass jeder es lesen könnte. Auch Frau Merkel...

***

Wäre das eine kluge Vorgehensweise? Eher nicht. Würden die Sozis sich als gute Strategen ausweisen? Wohl kaum!

***

Denn: Die eigene Strategie auszuplaudern ist so ziemlich der dümmste Fehler, den ein politischer Akteur begehen kann. Das gilt insbesondere dann, wenn die ausgeplauderte Strategie sich darauf bezieht, wie man Menschen zu manipulieren gedenkt: "Hey Leute, lest selbst, wie wir Euch verar###en werden!"

***

So blöd kann doch kein Mensch sein? Doch, einer ist so blöd: Manfred "Biedermanni" Rouhs hat diesen schwersten aller denkbaren Fehler begangen. Er hat eine Strategiepapier ins Internet gesetzt: "Von Troublemakern und Problemlösern" heißt es. Darin plaudert er aus, dass er seine (möglichen) Wählerinnen und Wähler für Steinzeitmenschen hält, die "ohne Vorurteile nicht leben" könnten. Diesen Vorurteilen müsse man "Tribut zollen", wenn man politisch erfolgreich sein wolle. Das hat er nicht geschrieben, sagen Sie? Hat er doch:





***


Und auch das schreibt Biedermanni Rouhs: "Jeder Teilnehmer des politischen Wettbewerbs muss es darauf anlegen, als halbwegs 'normal' wahrgenommen zu werden." Ja, ist er denn nicht normal, der Biedermanni? Nein, er ist nicht "normal": Er ist bekanntlich ein Rechtsextremist, der als (Ober-)Demokrat erscheinen will. Der sich also tarnen muss. Der keineswegs so ausschauen und reden darf, wie man sich landläufig einen Rechtsextremisten vorstellt.
Und dieses Problem spricht er auch offen an: "Wer sich nicht uniformiert", schreibt Biedermanni, "wer sich nicht uniformiert hat die Schlacht bereits verloren, bevor der erste Schuß gefallen ist."
Uniform? "Uniform ist das, was auf dem Modemarkt gerade (womöglich vorübergehend) 'in' ist." Und damit seine rechtsextremen Freunde, auch und gerade die von der Skinhead-Fraktion, ihn auf jeden Fall verstehen, führt Biedermanni aus: "Uniform ist nicht die Fleckenjacke aus dem letzten Krieg."


***




Der Text enthält weitere, auf unfreiwillige Art amüsante, weil bemüht idiotensichere Benimmratschläge. Er ist also eine Art Knigge für die rechtsextreme Szene. Erschienen ist er im Jahr 2001 in der von Rouhs herausgegebenen Zeitschrift Signal (heißt heute: Nation24).

  • Zum Weiterlesen: "Von Troublemakern und Problemlösern. Über die Bedeutung von Kleidung, Sprache und der Wahl der richtigen Themen für die Teilnehmer politischer Auseinandersetzungen." [Download]

20.2.07

"RECHTS" MUSS NICHT UNSERIÖS SEIN

Was ist der Unterschied zwischem (seriösem) Konservatismus und Manfred "Biedermanni" Rouhs?

Festtagsstimmung bei Biedermanni und seinen Kameraden:







Lang und breit zitiert Biedermanni aus dem FAZ-Artikel, der eine gute Übersichtsdarstellung zur Debatte um den Umbau der Ehrenfelder Moschee liefert. Biedermannis Zusammenfassung hingegen ist ein wenig, ähm, einseitig.


Wieder einmal wird jemand zu einem Biedermanni-Kronzeugen wider Willen: Diesmal hat es Siegfried Kuttner, Pfarrer der evangelischen Friedenskirche Ehrenfeld erwischt. Über ihn erfahren wir in der FAZ: "Er unterstützt den Bau der Moschee. Nur müsse man die Begegnung der Kulturen fördern, damit die Ängste verschwänden."

Doch diese Sätze lesen wir in Biedermannis Zusammenfassung nicht. Stattdessen wird der vernünftige Pfarrer als ein Quasi-Anhänger von "Pro Köln" dargestellt:







Was erfahren wir in der FAZ über "Pro Köln"? Das:


"Die als rechtspopulistisch verschrieene Partei Pro Köln polemisiert seit Jahren gegen das von ihr Großmoschee getaufte Bauwerk und hat es damit sogar in den Stadtrat geschafft. Auf einer Podiumsdiskussion über das Vorhaben sorgte sie für Tumult und 'Wir sind Volk'-Sprechchöre. ... Kontakte zur Nazi-Szene bestreitet Pro Köln, doch im Verfassungsschutzbericht aus dem Jahr 2005 heißt es, es lägen 'aktuelle tatsächliche Anhalspunkte vor, die in ihrer Gesamtbetrachtung den Verdacht einer rechtsextremistischen Bestrebung bei 'Pro Köln' begründen."

Sodann wird noch mal Pfarrer Kuttner zitiert: "Man darf das Feld nicht Pro Köln überlassen." Da hat der Gottesmann recht. Schon wieder!

Überschrieben ist der Text übrigens mit einem Zitat. Es lautet: "Wir wollen hier kein Ghetto errichten". Zitiert wird Ditib-Mitarbeiter Mehmet Yildirim. Diese Überschrift wird in Biedermannis Zusammenfassung nicht erwähnt. Wie kommt's?

Dem FAZ-Artikel können wir weitere interessante Information entnehmen. Über den Stand der "Pro Köln"-Unterschriften-Sammlung gegen die "Großmoschee" erfahren wir: "Schon 18.000 seien beisammen, sagt die Partei" (also "Pro Köln"). Für die verbliebenen läppschen 2000 Unterschriften will "Pro Köln" sich noch über fünf Wochen Zeit lassen:






Offenbar gehen die Unterschriftenlisten doch nicht weg wie warme Semmeln. Wie von mir prognostiziert...

Fazit: Der FAZ-Bericht zeigt auf, wie ein seriöser konservativer (also durchaus "rechter"!) Journalismus ausschauen kann. Sachlich, abwägend, alle zu Wort kommen lassend. Biedermannis Zusammenfassung offenbart jedoch einmal mehr: "Pro Köln" ist weder seriös noch konservativ, sondern extrem rechts und nur einer Wahrheit verpflichtet: der halben.

15.2.07

BIEDERMANNIS TAGTRÄUME

Manfred "Biedermanni" Rouhs ist als Zitatefälscher eher berühmt denn berüchtigt. Seine Arbeitsmethode: Plump reißt er Zitatfetzen aus dem Zusammenhang und setzt sie in eine neus Umfeld. Und schwupps ist man ein vermeintlicher Kronzeuge des Sülzers von Sülz. Ob man will oder nicht. Richtig plump wird Biedermanni, wenn Bayern im Spiel sind. Dann reizt Biedermanni sein Lebensmotto ("Stets die halbe Wahrheit sagen und nicht mehr und nicht weniger als die halbe Wahrheit!") wirklich bis zur absoluten Schmerzgrenze aus. Heute jedenfalls können wir auf www.pro-koeln.org lesen:


"Es bleibt dabei: Der einstweilige Stopp der Pläne für eine Großmoschee im Münchner Stadtteil Sendling ist rechtens! ... In einem Bericht der 'Süddeutschen Zeitung' heißt es dazu wörtlich: 'Die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz sagte zur Begründung der abgewiesenen Klage, die Größe des Komplexes sei nicht verträglich mit einem Mischgebiet aus Wohn- und Gewerbegebäuden. Zudem sei von einem wesentlichen Verkehrsaufkommen auszugehen, das in dem Vorbescheid der Stadt nicht ausreichend berücksichtigt worden sei.'"

Huch, Biedermanni ist ja schwer in Fahrt! Und im Anschluss wird "Pro Köln"-Sprechpuppe Judith Wolter zitiert:

"Die Parallelen zur Situation in Ehrenfeld sind offensichtlich. Deshalb wurde mit dieser Entscheidung noch einmal deutlich, daß es auch in Köln sehr wohl rechtsstaatliche Wege und Möglichkeiten gäbe, ein derartiges Großprojekt zu verhindern."

Ja KruzitürkenI Is dös wahr... Ist das "Großprojekt" Münchener Moschee "verhindert" worden? Haben die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz und ihre Kollegen so entschieden? Nicht ganz, auch wenn Biedermanni das suggerieren will. Nun, aus der Süddeutschen Zeitung zitieren können auch andere. Zum Beispiel ich:
Schon in der mündlichen Verhandlung hatte die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz klargestellt, dass es "nicht um eine politische Grundsatzdebatte" gehe. Der Bau eines Gotteshauses sei auf dem Bebauungsblock am Gotzinger Platz grundsätzlich möglich - aber nur, wenn das geplante Gemeindezentrum durch seine Größe die Eigenart des Mischgebiets nicht verletze, um das es sich beim Gotzinger Platz handle.

Das Fazit der Süddeutschen Zeitung:
Jetzt ist es entschieden: Es ist unklar, ob sich das Gotteshaus in sein Umfeld einpasst. Deshalb muss vor dem Bau ein Bebauungsplan her.
"Verhindert" worden ist also gar nichts. Weder in München. Noch in Köln. Was München betrifft, so gilt:

Der Oberbürgermeister Christian Ude will die Auflagen des Gerichts erfüllen, beharrt aber auf dem Standort in Sendling.

Das lesen wir natürlich auch nicht bei Biedermanni. Sondern in der Süddeutschen. Apropos Bayern:



13.2.07

WAS DAS WIEDER KOSTET!

Mit oder ohne Biedermanni: Die rechtsextreme NPD legt die Krefelder Innenstadt lahm

Heute marschiert Biedermannis Ex-Partei durch Biedermannis Geburtsstadt. Und auch das Thema der Krefelder NPD-Demonstration ist ganz nach Biedermannis Geschmack: "Gedenken der Bombenopfer des 2. Weltkrieges"
[1] [2].

Auch Biedermanni würde gerne der Bombenopfer des 2. Weltkrieges gedenken. Natürlich nur der deutschen. Beziehungsweise der kölschen. Deswegen fordert seine Stadtratstruppe ein entsprechendes Denkmal. In den Worten der "Pro Köln"-Sprechpuppe Judith Wolter:„Statt Deserteuren zu gedenken, fordern wir endlich eine Gedenkstätte für die zehntausenden Opfer des Bombenkrieges in Köln!" [3]

Wird Biedermanni also zur Neonazi-Demo nach Krefeld jetten? Darüber kann hier nur spekuliert werden. Fest steht aber: Auch ohne Biedermannis Anwesenheit wird die rechtsextreme Demonstration ein Vermögen kosten. Die Polizei bereite sich "sich seit Wochen intensiv auf ihren Einsatz bei der NPD-Demonstration" vor, weiß die Rheinische Post zu berichten. "Dabei wird die Polizei durch Spezialisten und erfahrene Hundertschaften unterstützt." [4]

Dennoch rechntet die Polizeiführung mit "erheblichen Störungen, auch des öffentlichen Nahverkehrs, in der Krefelder Innenstadt"
[5]. Für den Polizeieinsatz löhnen wird natürlich nicht die NPD. Und auch nicht Biedermanni. Sondern der Steuerzahler.


Zum Themenkomplex Biedermanni und die NPD siehe auch:

10.2.07

GEDANKENEXPERIMENT

Rein interessehalber: Was passiert eigentlich, wenn man einen typischen Biedermanni-Text durch den Hitlerizer jagt?



Dann, ja dann, kommt (bitte lauthals vorlesen!) das heraus:

"We wait de Macht da Länksextrrremen än Köln schon rraicht, zaigte de gestrrräge Ratssätzong! Mät da Mehrhait da 'kölschen Volksfrrront' von PDS, SPD ond Grrönen beschloß da Rat de Errrrächtong aines Denkmals för Desertoirrre ond anderrre strraffälläg gewordene Wehrmachtsangehörrräge!"


Hört, hört!

" Nächt nor viele Soldaten sänd empört darröber, daß äm Nachhänain de normale, gesetzläch vorgeschrriebene soldatäsche Pflächterföllong morraläsch abgewertet wärd, währrrend Gesetzesbrrrechern ond Desertoirrren ain Denkmal gesetzt wärd! Ehrrrongen för Pflächtverletzong – das äst Kölna Kommonalpolätäk äm Jahr 2006!"

Und die Menschenrechte?

"Währrrend de Menschenrrrechte selbstverständläch onäversell för alle gelten, sänd de Börgerrrrechte eben nor auf de Börga beschrrränkt ond können auch mät bestämmten Prrrävälegien oda Sozäallaistongen verbonden sain."

Das musste ja mal gesagt werden!

7.2.07

BIEDERJUNKIE

Oder: Ein Gesicht klagt an

Ein Mann. Zwei Bilder. Das linke Foto zeigt Manfred "Biedermanni" Rouhs im Jahr 2004. Soeben war er in den Rat der Stadt Köln gewählt worden. Er schaut aus, wie einer Rotbäckchen-Werbung ("Appetit und Kraft") entsprungen. Rechts sehen wir ebenfalls Biedermanni Rouhs. Beim "Pro Köln"-Neujahrsempfang 2007. Er schaut - mit Verlaub! - aus, als wolle er sich demnächst auf irgendeinem Klo den goldenen Schuss setzen. Nur raus hier!, scheint sein Gesicht zu sagen.

Zwischen den beiden Fotos liegen nur zweineinhalb Jahre. Was ist geschehen? Was hat Biedermanni derart zugesetzt? Waren es die ständigen Niederlagen, das Nicht-beachtet-Werden? Waren es die peinlichen Skandale um das Porn-Köln-Modell und ungesittete Mitstreiter in Stadtrat und Bezirksvertretungen? Sieht er die Sonne nicht mehr, weil er Anträge über Anträge produziert, die dann doch nur in diversen Papierkörben landen (wie er ja selbst beklagt)?

Lange, so scheint's, hält Biedermanni das alles nicht mehr aus. Hey, Ihr Stadtoberen! Schickt ihn mal für ein, zwei Jahre in Kur. Das wäre gut für Biedermanni. Und gut für Köln.

DER VOLKSVERDUMMER

Ausufernde Kriminalität? Die Fakten schauen anders aus!

Ach, wie gerne beklagt Manfred "Biedermanni" Rouhs die (angeblich:) "ausufernde Kriminalität". Doch hat der "Pro Köln"-Chef Recht? Anders formuliert: Ufert sie wirklich aus, die Kriminalität?

Diese Frage hat das Forschungsprojekt "European Crime and Safety Survey" (EU ICS) untersucht. Die Ergebnisse referiert SPIEGEL ONLINE. Demnach gelte für Deutschland:

Die Zahl der sogenannten gewöhnlichen Straftaten wie Einbruch, Diebstahl oder Raub sind nach der Umfrage in Deutschland seit 1999 um vier Prozent zurückgegangen und liegen damit knapp unter dem Schnitt in der Europäischen Union.

Am stärksten seien die Briten von Kriminalität betroffen. Aber auch hier gilt eine Einschränkung:

Die Umfrage zeigt zwar, dass auch in Großbritannien die Zahl der Straftaten abgenommen hat, jedoch nicht in gleichem Ausmaß wie in den meisten anderen EU-Staaten.

Selbst in den europäischen Kriminalitätshochburgen ist die Kriminalität rückläufig. Warum dann Biedermannis Klage? O-Ton Biedermanni:



Im Klartext: Mit Volksverdummung kann man man(ni) Wähler gewinnen. Sagt Biedermanni selbst. Weswegen wir ihn wohl noch des öfteren von "ausufernder Kriminalität" schwadronieren werden hören können.

6.2.07

WAS ZUSAMMEN GEHÖRT

Verschiebungen im rechtsextremen Lager: Der radikalste Flügel verlässt die "Republikaner". In Biedermannis "Bürgerbewegungs"-Milieu sind die Ex-REPs willkommen

Der extrem rechte Flügel der rechtsextremen "Republikaner" ist nicht mehr der extrem rechte Flügel der rechtsextremen "Republikaner". Der bisherige extrem rechte Flügel der rechtsextremen "Republikaner" hat nämlich einen neuen Vogel. Nun wedelt und flattert er für Biedermannis Bürgerbewegungen.

Da wäre zum Beispiel der Jurist Dr. Björn Clemens. Gerne wettert Clemens gegen "besorgte Aufklärer[, die] zur besten Sendezeit im Fernsehen zum hundertsten Male ihre Betroffenheit über die deutsche Vergangenheit zum Ausdruck bringen". Er wettert "gegen Horrorgeschichten aus der Zeit des 'Dritten Reiches'".

Muss wohl eine prima Zeit gewesen sein, damals, bei Adolf.
Wenn wir Biedermannis neuen Mitstreiter beim Wort nehmen.

Gemäß seinem persönlichen Motto: "Lieber bei dem Griff nach den Sternen stürzen, als ihn nicht versuchen" kandidierte Björn Clemens im Dezember für den Bundesvorsitz der Republikaner, verlor indes die Wahl. Danach suchte der Rechtsanwalt eine neue politische Heimat. Und offenbar fand er sie auch: Nachdem er bereits den Neujahrsempfang der "Bürgerbewegung Pro Köln" besucht hatte, leitete er gestern die Gründungsversammlung der "Bürgerbewegung Pro Nordrhein-Westfalen".

"Bürgerbewegung Pro Nordrhein-Westfalen"? Mit von der Partie ist auch Daniel Schöppe, bisher stellvertretender Landesvorsitzender der Republikaner. Er fungiert als Organisationsleiter von "Pro Nordrhein-Westfalen". Ferner dabei: Kevin Gareth Hauer als stellvertretender Vorsitzender. Auch er "gehörte zum radikaleren Parteiflügel rund um den früheren Bundesvize Björn Clemens".

Nur am Rande: Auch der Vorsitzende von "Pro Nordrhein-Westfalen" ist übrigens ein ehemaliger Republikaner. Markus Beisicht verließ die REPs, für die er in den Rat der Stadt Köln gewählt worden war, bereits in den Neunziger Jahren und war Mitbegründer der "Bürgerbewegung Pro Köln".

Man trifft sich immer zwei Mal im Leben. Das gilt offenbar auch im rechtsextremen Milieu.

4.2.07

DER BUNDESBRUDER

"Pro Köln"-Vize-Vorsitzender Markus Wiener ist Mitstreiter eines "Liedermachers", der sich über den Holocaust lustig macht

Markus Wiener ist nicht gerade ein kleiner Fisch innerhalb der "Bürgerbewegung Pro Köln". So wird er auf www.pro-koeln.org vorgestellt:



Über die Vergangenheit des stellvertretenden Vorsitzenden erfahren wir nichts. Jedenfalls nicht von Pro Köln. Dafür aber beim Regensburger Wochenblatt, das von einem "Bayerntag" der rechtsextremen NPD im Juni letzten Jahres berichtete:



Das ARD-Politikmagazin Report recherchierte über Müller:

"Dieser Liedermacher hat außerdem nachweislich Kontakte zum rechtsterroristischen Bombenbauer Martin Wiese gehabt."

Holocaust-Verharmlosung, Neonazis, Terroristen: Und was hat das mit dem "Pro Köln"-Mann Markus Wiener zu tun?