15.2.07

BIEDERMANNIS TAGTRÄUME

Manfred "Biedermanni" Rouhs ist als Zitatefälscher eher berühmt denn berüchtigt. Seine Arbeitsmethode: Plump reißt er Zitatfetzen aus dem Zusammenhang und setzt sie in eine neus Umfeld. Und schwupps ist man ein vermeintlicher Kronzeuge des Sülzers von Sülz. Ob man will oder nicht. Richtig plump wird Biedermanni, wenn Bayern im Spiel sind. Dann reizt Biedermanni sein Lebensmotto ("Stets die halbe Wahrheit sagen und nicht mehr und nicht weniger als die halbe Wahrheit!") wirklich bis zur absoluten Schmerzgrenze aus. Heute jedenfalls können wir auf www.pro-koeln.org lesen:


"Es bleibt dabei: Der einstweilige Stopp der Pläne für eine Großmoschee im Münchner Stadtteil Sendling ist rechtens! ... In einem Bericht der 'Süddeutschen Zeitung' heißt es dazu wörtlich: 'Die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz sagte zur Begründung der abgewiesenen Klage, die Größe des Komplexes sei nicht verträglich mit einem Mischgebiet aus Wohn- und Gewerbegebäuden. Zudem sei von einem wesentlichen Verkehrsaufkommen auszugehen, das in dem Vorbescheid der Stadt nicht ausreichend berücksichtigt worden sei.'"

Huch, Biedermanni ist ja schwer in Fahrt! Und im Anschluss wird "Pro Köln"-Sprechpuppe Judith Wolter zitiert:

"Die Parallelen zur Situation in Ehrenfeld sind offensichtlich. Deshalb wurde mit dieser Entscheidung noch einmal deutlich, daß es auch in Köln sehr wohl rechtsstaatliche Wege und Möglichkeiten gäbe, ein derartiges Großprojekt zu verhindern."

Ja KruzitürkenI Is dös wahr... Ist das "Großprojekt" Münchener Moschee "verhindert" worden? Haben die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz und ihre Kollegen so entschieden? Nicht ganz, auch wenn Biedermanni das suggerieren will. Nun, aus der Süddeutschen Zeitung zitieren können auch andere. Zum Beispiel ich:
Schon in der mündlichen Verhandlung hatte die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz klargestellt, dass es "nicht um eine politische Grundsatzdebatte" gehe. Der Bau eines Gotteshauses sei auf dem Bebauungsblock am Gotzinger Platz grundsätzlich möglich - aber nur, wenn das geplante Gemeindezentrum durch seine Größe die Eigenart des Mischgebiets nicht verletze, um das es sich beim Gotzinger Platz handle.

Das Fazit der Süddeutschen Zeitung:
Jetzt ist es entschieden: Es ist unklar, ob sich das Gotteshaus in sein Umfeld einpasst. Deshalb muss vor dem Bau ein Bebauungsplan her.
"Verhindert" worden ist also gar nichts. Weder in München. Noch in Köln. Was München betrifft, so gilt:

Der Oberbürgermeister Christian Ude will die Auflagen des Gerichts erfüllen, beharrt aber auf dem Standort in Sendling.

Das lesen wir natürlich auch nicht bei Biedermanni. Sondern in der Süddeutschen. Apropos Bayern: