6.2.07

WAS ZUSAMMEN GEHÖRT

Verschiebungen im rechtsextremen Lager: Der radikalste Flügel verlässt die "Republikaner". In Biedermannis "Bürgerbewegungs"-Milieu sind die Ex-REPs willkommen

Der extrem rechte Flügel der rechtsextremen "Republikaner" ist nicht mehr der extrem rechte Flügel der rechtsextremen "Republikaner". Der bisherige extrem rechte Flügel der rechtsextremen "Republikaner" hat nämlich einen neuen Vogel. Nun wedelt und flattert er für Biedermannis Bürgerbewegungen.

Da wäre zum Beispiel der Jurist Dr. Björn Clemens. Gerne wettert Clemens gegen "besorgte Aufklärer[, die] zur besten Sendezeit im Fernsehen zum hundertsten Male ihre Betroffenheit über die deutsche Vergangenheit zum Ausdruck bringen". Er wettert "gegen Horrorgeschichten aus der Zeit des 'Dritten Reiches'".

Muss wohl eine prima Zeit gewesen sein, damals, bei Adolf.
Wenn wir Biedermannis neuen Mitstreiter beim Wort nehmen.

Gemäß seinem persönlichen Motto: "Lieber bei dem Griff nach den Sternen stürzen, als ihn nicht versuchen" kandidierte Björn Clemens im Dezember für den Bundesvorsitz der Republikaner, verlor indes die Wahl. Danach suchte der Rechtsanwalt eine neue politische Heimat. Und offenbar fand er sie auch: Nachdem er bereits den Neujahrsempfang der "Bürgerbewegung Pro Köln" besucht hatte, leitete er gestern die Gründungsversammlung der "Bürgerbewegung Pro Nordrhein-Westfalen".

"Bürgerbewegung Pro Nordrhein-Westfalen"? Mit von der Partie ist auch Daniel Schöppe, bisher stellvertretender Landesvorsitzender der Republikaner. Er fungiert als Organisationsleiter von "Pro Nordrhein-Westfalen". Ferner dabei: Kevin Gareth Hauer als stellvertretender Vorsitzender. Auch er "gehörte zum radikaleren Parteiflügel rund um den früheren Bundesvize Björn Clemens".

Nur am Rande: Auch der Vorsitzende von "Pro Nordrhein-Westfalen" ist übrigens ein ehemaliger Republikaner. Markus Beisicht verließ die REPs, für die er in den Rat der Stadt Köln gewählt worden war, bereits in den Neunziger Jahren und war Mitbegründer der "Bürgerbewegung Pro Köln".

Man trifft sich immer zwei Mal im Leben. Das gilt offenbar auch im rechtsextremen Milieu.