30.3.07

"PRO NRW" GEHT AUF DISTANZ ZU "PRO DEUTSCHLAND"

Brechen jetzte die Machtkämpfe in der "PRO"-Bewegung aus?

Oho, in der "PRO"-Bewegung herrschen nicht nur eitel Sonnenschein und Friede, Freude, Eierkuchen. Offenbar gibt es dort einen Kampf zweier Linien. Jedenfalls distanziert sich Thomas Bendt, Pressesprecher von "Pro NRW", im Namen von "Pro NRW" deutlich von "Pro Deutschland":

"Pro NRW ist als eingetragener Verein vollkommen selbstständig und kein Bestandteil irgendeiner bundesweiten Organisation. Insbesondere agiert pro NRW personell und organisatorisch vollkommen unabhängig von der Partei pro Deutschland."

Harsche Worte! Wie kommt's? Fakt ist: In letzter Zeit sind viele "Patrioten" vom rechten Flugel der extrem rechten "Republikaner" zur "Pro"-Bewegung übergelaufen. Wollen sie sich "Pro Deutschland" (Vorsitzender: Manfred "Biedermanni" Rouhs) nicht unterwerfen? Ist den Ex-REPS-Rechten Biedermannis Biedermann-Kurs zu bieder? Einige Formulierungen in der besagten Pressemitteilung deuten darauf hin. Eines ist jedenfalls schon jetzt sicher: Biedermanni verliert wird Sie diesbezüglich auf dem Laufenden halten.

29.3.07

FRISCHER WIND BRAUCHT LANGEN ATEM...

... und fünf, acht, sieben, neun oder zehn "Punkte pro Berlin"

Alle Achtung: So schnell wie Biedermanni (alias "Berlin brummt") war keiner. Gut ein halbes Jahr nach der letzten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus legt der Kölner ein neues Wahlprogramm vor. Für die nächste Abgeordnetenhaus-Wahl. "Fünf Punkte pro Berlin" heißt es.



Biedermanni verkündet schon jetzt (also vier Jahre vor der Wahl):

Die Bürgerbewegung pro Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, frischen Wind ins Rote Rathaus und in die Bezirksverordnetenversammlungen zu bringen!
Aber warum braucht's dazu gerade fünf Punkte? Braucht's gar nicht, meinte auch Biedermanni noch vor Kurzem. Der Beweis:

VORSICHT: VERWECHSELUNGSGEFAHR!

28.3.07

MANNIS APRILSCHERZ

Unterschriftensammlung gegen die Ehrenfelder Moschee: Biedermanni ist zu früh UND zu spät dran

Zunächst: Erfolgsmeldung auf Erfolgsmeldung. Höhepunkt: Nikolaustag. Behauptung seinerzeit: 20.000 Unterschriften gesammelt! Dann der Offenbarungseid: Gut ein Viertel der Unterschriften, Namen und Adressen ist nicht korrekt abgegeben worden. Seitdem (also: seit kurz vor Weihnachten!): Immer neue Durchhalteparolen. Immer neue Postwurfsendungen. Immer neue Flugblätter.

"Pro Köln" sammelt. Sammelt. Sammelt! Dabei wurde, wie der Express feststellt, für die Ehrenfelder Moschee "noch nicht einmal ein Bauantrag gestellt". Und, so lesen wir an gleicher Stelle: "Ein Erschließungsplan... wurde vom Rat auch noch nicht beschlossen".

Verschießt Biedermanni sein Pulver also zu früh? Ja, aber auch zu spät:

"Die Fristen, um gegen den Grundsatzbeschluss des Rates zum Bau einer repräsentativen Moschee per Volksabstimmung vorzugehen, sind seit Jahren abgelaufen."

Und die rechtliche Zulässigkeit von Biedermannis Begehren wird erneut bestritten. Seitens des Innenministeriums und durch den Verwaltsrechtler Stefan Muckel. Erinnern Sie sich noch? Ende September kündigte "Pro Köln" die Veröffentlichung des Gutachtens einer "renommierten verwaltungsrechtlichen Anwaltskanzlei" an. Das sollte die rechtliche Zulässigkeit des Bürgerbegehrens belegen. Seitdem herrscht Funkstille...

Biedermannis Barometer: Schon lange nicht mehr zeigt es die (angeblich korrekte) Zahl der gesammelten Unterschriften an

Anfang April will Manni seine Unterschriftenlisten beim Oberbürgermeister "einreichen". Mein Tipp: Der erste April wäre ein guter Termin. Ein sehr guter Termin sogar. Denn dann herrscht nicht so viel Publikumsverkehr auf den Gängen des Rathauses. Weswegen Biedermanni sein Unterschriften-Altpapier durchaus dezent entsorgen könnte. Um dann in der Altstadt einen fetten Sonntagsbraten zu verspeisen. Mahlzeit!

27.3.07

MOSCHEE DANK BIEDERMANNI

Wer brachte Kölns CDU auf eindeutigen Pro-Moschee-Kurs? Biedermanni!

Eine interessante Argumentation hat Biedermanni da zusammengebastelt: Die CDU muss auf Pro-Moschee-Kurs blieben, weil sie sonst auf "Pro Köln"-Linie landen würde. Und das geht nicht. Biedermanni berichtet über den Parteitag der Kölner CDU:




Was heißt das im Umkehrschluss? Dass es um das Anliegen der Mosche-Gegner weitaus besser stünde, wenn "Pro Köln" sich nicht an die Spitze der Bewegung gesetzt hätte. Nun bleibt – da Biedermanni Recht! – den anderen Parteien nichts anderes übrig, als sich von "Pro Köln" zu distanzieren. Sie müssen den Moscheebau unterstützen. Ohne Wenn und ohne Aber. Auf Linie gebracht hat sie "Pro Köln".

Tja, Moscheebau-Kritiker, lasst uns mal Klartext reden: "Pro Köln" hat Euch die Tour versaut. Jetzt findet Ihr kein Gehör mehr. Und wenn Ihr den Mund aufmacht, stellt Ihr Euch in die gaaaaanz rechte Ecke. Egal, ob Ihr da hingehört oder nicht.

Doch jammert mir nichts vor! Wer sich mit dem Teufel einlässt, darf sich nicht beklagen, wenn er als Schwefelstinker gilt...

Biedermanni reibt sich derweil die Hände. Schließlich ging es ihm nicht um das konkrete Anliegen. Sondern darum, Stimmvieh für seinen rechtsextremen Wahlverein zu gewinnen:




Ach ja, was Biedermanni zu erwähnen "vergaß": Der Kölner Rat der Religionen, in dem Vertreter von zwanzig Glaubensgemeinschaften mitarbeiten, hat eine Kölner Erklärung verabschiedet, in der der Bau der Ehrenfelder Moschee "in dieser Form und an dieser Stelle" begrüßt wird.

26.3.07

CONTRA!, SAGT DER DORMAGENER

Protest gegen "Pro NRW"-Veranstaltung mit NPD-nahem Redner
Immer dann, wenn Biedermannis PRO-Bewegung öffentlich auftritt, setzen dem Bürger ein klares Contra! entgegen. So war es auch am Sonntag, als "Pro NRW" in einer Dormagener Gaststätte tagte.
Den Bericht zu den obigen Fotos finden Sie beim Dormagen-Portal Dormago.

Zu vermelden wäre noch: Hauptredner der Saal-Veranstaltung war ein alter Bekannter von Biedermanni aus seligen REP- und DLVH-Tagen:
Harald Neubauer. Er galt bei den Republikanern als Kronprinz des Parteichefs Schönhuber. Heute steht er eher der NPD nahe, deren Mitglied er (wie bekanntlich auch Biedermanni) einst war.

Offenbar wächst zusammen, was schon einmal zusammen gehörte. Gemeinsam hat man offenbar Großes vor. Das Motto der Saalveranstaltung lautete jedenfalls : "Von pro Köln über pro NRW in den Landtag 2010?"

SUPERMANNI WILL IN BERLIN LANDEN

Und wieder eine neue Homepage: berlin-brummt.de, die Internetpräsenz der Berliner Sektion von "Pro Deutschland"

Hey, was ist denn da los: Ist Biedermanni unter die Philosophen gegangen? Die folgenden Reflektionen lesen wir auf seiner neuesten Homepage www.berlin-brummt.de:

"Wovon überhaupt die Rede ist, wenn von Berlin gesprochen wird, ist nicht klar bei diesem mit nur sechs Buchstaben gekrösten Gebilde. Kein Sterblicher wird ganz Berlin erlebt haben, diese steinerne Schleuderwüste mitten in der märkischen Sandbüchsenheide. So viel Fläche für so viel aufgeblasenes Territorium. Berlin als Tautologie des Seins, frech vorgetragen, mehr aufgepappt als aufgepeppt."

Indes: Was als eine Art intellektueller Selbstdarstellungstext der (angeblich existierenden!) Berliner Sektion von "Pro Deutschland" daherkommt, hat Biedermanni bloß geklaut. Und zwar bei einem Blogger aus München, der "Alles über Berlin" zu wissen glaubt.

Und das heißt: Der Kölner Biedermanni will Berlin erobern und bedient sich dabei eines Münchener Textes.

Wahrscheinlich hat er dabei noch einen Hamburger verspeist. Nee, zu fremdländisch! Es waren Frankfurter Würstchen. "Ick bin een Berliner, wa!", schmatzte er dabei. So wird's gewesen sein. Jedenfalls in etwa.

Ansonsten gedenkt Biedermanni offenbar, auch in Berlin sein Standardprogramm durchzuziehen: Er schürt die üblichen Ressentiments gegen die üblichen Minderheiten. Versendet die üblichen Hassbriefe (wer immer sie bezahlen mag). Und tut so, als seien er und seine Kameraden in den Veedeln..., pardon: in den Bezirken verankert. Wie in Kölle, so auf Erden!

Einziger Unterschied: In Berlin ist die Konkurrenz (NPD!) stärker. Weswegen er dort überhaupt keinen Blumenpott gewinnen wird.
Aber: Ist es denn wirklich der Biedermanni, der die Berliner Seite betreibt? Ja, auch laut Impressum:

Verantwortlich für den Inhalt dieser Internetseite ist Manfred Rouhs, Sülzburgstraße 243, 50937 Köln.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage offen: Was brummt Bernibär dazu?

25.3.07

DURCHTRIEBEN UND SKRUPELLOS

Biedermanni muss wieder "konsequente Fundamentalopposition" [1] spielen

Jetzt, wo es (entgegen Biedermannis Hoffnung) doch nicht zur "konstruktiven Zusammenarbeit" [2] [3] zwischen CDU und "Pro Köln" gekommen ist, können wir's ja sagen: Biedermanni hatte bis neulich
gar keine hohe Meinung vom Ehrenfelder CDU-Boss Uckermann. Ja, Biedermanni hielt Uckermann sogar für durchtrieben und skrupellos. O-Ton [4] Biedermanni:
"Der in die Kritik geratene Ehrenfelder CDU-Vorsitzende Jörg Uckermann fuhr großes Geschütz auf. Uckermann war in der Affäre um manipulierte Neuaufnahmen und dubiose Mitgliedsbeiträge unter Druck geraten. Eine Strafanzeige der Kölner CDU-Führung hatte indirekt Uckermann belastet. ... In der CDU sind jetzt ebenbürtige Gegenspieler am Werk. An Durchtriebenheit und Skrupellosigkeit stehen sich beide Lager in nichts nach."

AUS DER TRAUM!

Vergeblich: Mannis Männchenmachen. CDU-Bezirksboss Uckermann distanziert sich von Biedermannis Bürgerbegehren

"
Ehrenfelder CDU unterstützt Bürgerbegehren" hieß die Überschrift auf www.pro-koeln.org. In dem dazugehörigen Artikel bot Biedermanni Rouhs der Kölner CDU eine "konstrukive Zusammenarbeit" (mehr dazu) an. Allerdings sollten die Christdemokraten zuvor einige Bedingungen erfüllen. So sollte – gleichsam auf Biedermannis Geheiß – CDU-Fraktionschef Winrich Granitzka zurücktreten.

So weit die Wunschträume des Manfred "Biedermanni" Rouhs. Doch, o weh, Granitzka trat nicht zurück. Stattdessen ist die Ehrenfelder CDU zurückgerudert, wie der Stadtanzeiger berichtet:


Einen Tag nach seiner öffentlichen Unterstützung des Bürgerbegehren gegen den geplanten Moscheebau in Ehrenfeld hat sich der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes, Jörg Uckermann, von seinen eigenen Äußerungen distanziert. „Die Unterschriftenaktion für ein Bürgerbegehren von einer durch ,Pro Köln' beeinflussten Anwohnerinitiative findet in unserem Ortsverband und auch bei mir persönlich keine Unterstützung“, so Uckermann in einer Presseerklärung.

24.3.07

MANNI MACHT MÄNNCHEN

Sein Traum: eine "konstruktive Zusammenarbeit" mit der ("Spendenskandal"-)CDU

Also sprach Manfred "Biedermanni" Rouhs:

"Jeder spürt irgendwie, daß es auf den ausgetretenen Pfaden von SPD, Union, FDP und Grünen nicht weitergeht - aber viel zu wenige Menschen haben den Mut, öffentlich für eine andere Politik einzutreten. Dank pro Köln haben zumindest die Kölner eine Wahl."

Das ergänzte seine Sprechpuppe:

"Gerade in Köln unterscheiden sich die etablierten Parteien von CDU bis PDS inhaltlich kaum noch voneinander."

Der formelle Vorsitzende wieherte:

"Der Wähler konnte lediglich zwischen den korrupten, verbrauchten und kaum mehr unterscheidbaren Klüngelparteien wählen. Dies wollte ich mithelfen zu verändern."

Derweil Ratsherr Bernibär Schöppe
brummte:
"Man muß schon äußerst ignorant oder blind sein, um das Versagen der Altparteien nicht zu erkennen. ... Den enttäuschten Bürgern dieser Stadt kann ich nur raten, sich bei pro Köln zu engagieren!"

Währenddessen zog Regina Wilden einen klaren Trennungsstrich:

"Wenn die anderen schlechte Politik machen, dann müssen wir die Arbeit eben selbst tun! Politiker haben vielfach den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Sie sind oft nicht unabhängig und frei. Bei pro Köln ist das anders."

"Pro Köln": Eine gegen alle?! Aus, vorbei, nie wieder! Die "demokratische Opposition" gegen "die Altparteien", gegen die "etablierten Parteien von CDU bis PDS", gegen die "kaum mehr unterscheidbaren Klüngelparteien", die "den Bezug zur Wirklichkeit verloren" haben und allesamt für "Versagen" und "schlechte Politik" stehen...

... "Pro Köln" als erklärte Opposition war gestern.
Heute bekennt Biedermannis Partei sich ganz offen dazu, selbst Teil des Klüngels sein zu wollen. Heute machte Biedermanni der CDU, die er gestern noch auf selbem Level mit der PDS sah, ein unverblümtes Angebot:

"Auch eine konstruktive Zusammenarbeit der Ratsfraktionen von CDU und pro Köln zum Wohle unserer Stadt könnte .... angedacht werden – ohne daß dabei die erheblichen Unterschiede im Politikstil und in der Programmatik beider Formationen außer Acht gelassen werden dürften."
Ob sie ihn wohl diesmal mitspielen lassen, wo er ihnen anbietet, gaaaanz lieb und zahm zu sein?

BIEDERMANNI WILL VOLKSPARTEI WERDEN

30 Prozent der Stimmen für "Pro Köln" bei der Kommunalwahl? 30 Prozent der Stimmen für "Pro NRW" bei der Landtagswahl? Bloß kein falsche Bescheidenheit! Das sind die Messlatten, an denen sich Biedermanni [1] orientiert:
In ... Antwerpen ... erreichten ... die Rechtspopulisten über 30 Prozent der Stimmen! Erfolge, an die pro Köln und die neu gegründete Bürgerbewegung pro NRW in Zukunft anknüpfen wollen.
Zur Erinnerung: Bei der letzten Kommunalwahl verfehlte "Pro Köln" die 30-Prozenthürde um 25,3 Prozent, bei der letzten Landtagswahl trat "Pro NRW" noch gar nicht an. Doch träumen wird man(ni) ja wohl noch dürfen:
Wird Biedermanni die 30-Prozent-Hürde überwinden? Manni! Manni! Manni!

Interessanterweise bestätigt Biedermanni mit seinen ausgeplauderten Wünschen einige Analysen und Prognosen, die vor einiger Zeit in diesem Blog veröffentlicht wurden. Dabei ging es zum Beispiel um Biedermannis "große[n] Traum", "endlich mit[zu]spielen im Konzert der Großen" [2]. Oder darum [3]:

23.3.07

MENSCHEN MIT MISSION

Wenn es an der Türe klingelt, denkt mancher kölner Bürger mittlerweile: "Hoffentlich sind es die Zeugen Jehovas". So weit ist es Dank "Pro Köln" schon gekommen, wie folgender Bericht des Bloggers the boy in the bubble belegt:

Eben klingelte es an der Tür - während der Bundesliga. Klar, dass das Menschen sein mussten, die in einer Mission unterwegs waren. ... Spontan dachte ich, dass die Neofaschisten von pro Köln (auf einen Link wird verzichtet) mal wieder gegen den Moscheebau hier in der weiteren Nachbarschaft wettern. Tatsächlich stammt die Publikation aber von den Zeugen Jevovas...

WAS PASSIERT MIT DEN DATEN?

Und? Haben Sie Ihre Unterschrift für Biedermannis Begehren schon abgegeben? Damit der arme Kerl endlich zum Ende kommt? Mein Tipp: Sie können ja einfach einen Phantasie-Namen und eine falsche Adresse angeben. Die richtigen Personendaten preiszugeben, das wäre (aus Gründen des Datenschutzes!) auch wenig ratsam, wie nach mir und der StadtRevue jetzt auch der Stadtanzeiger herausfand.

DU SOLLST NICHT BEGEHREN...

...oder Du musst leiden. Bloß weg damit: Anfang April will Biedermanni seine gesammelten Unterschriften beim Oberbürgermeister "einreichen"

Jeder Buddhist weiß: Alles Leiden wächst aus Begehren. Mitunter auch aus Bürger-Begehren. Zum Beispiel aus Biedermannis Bürgerbegehren gegen die "Ehrenfelder Großmoschee".

Heute verkündet Biedermanni den Beginn des (allerletzten?) Endspurts der Unterschriftensammlung. Und damit ein mögliches Ende seines aus fortgesetzter Peinlichkeit, aus Pleiten, Pech und Pannen resultierenden Leidens. O-Ton Biedermanni:




Andererseits: Seit Beginn der (übrigens: sinnlosen) Unterschriftensammlung im Sommer 2006 hat Manni schon eine ganze Menge verkündet. Bitte klicken Sie auf die Bilder, wenn Sie die Texte im Original lesen möchten!











22.3.07

KAMERAD K.

Sage keiner, der Biedermanni sei beratungsresistent! Vorgestern schrieb ich in Bezug auf die Verurteilung seines Kameraden Ulrich Klöries:

Ich bin gespannt, was Biedermanni dazu verlautbaren wird. Vorschlag: "Mein alter Kamerad: Totschlag-Urteil viel zu milde".

Heute greift "Pro Köln" diese meine Idee auf:




Ich setze dann schon mal die Rechnung auf.

RECHTE - LINKE 5:1

Rechtsextremisten haben 2006 in NRW 3.000 (!) Straftaten begangen. Fünf mal mehr als Linksdraußen. Was hat Biedermanni damit zu tun?

Wenn man die "Pro Köln"-Homepage betrachtet, entsteht der Eindruck, als sei Köln ein Paradies für Kriminelle, wobei es genau zwei Tätergruppen gebe: einmal "Menschen mit Migrationshintergrund", also (Ex-)Ausländer. Und dann noch politisch weit links stehende Chaoten.

Währenddessen sei die politische Rechte lammfromm und allenfalls Opfer böser, böser Machenschaften. Soweit Biedermannis Darstellung. Aber: Ist das tatsächlich so? Heute berichtet der
Stadtanzeiger über die Vorstellung des aktuellen Verfassungsschutzberichtes für NRW:

Rechtsextremisten stellen den größten Teil der Täter bei politisch motivierter Kriminalität - meist Propaganda-Delikte und Volksverhetzung. [NRW-Innenminister Ingo] Wolf sagte, er sei besorgt über die Steigerung um 16 Prozent auf knapp 4000 Delikte; Rechtsextremisten werden davon fast 3000 zur Last gelegt, linken Extremisten knapp 600.

Gewiss, jede Straftat ist eine Straftat zu viel. Gleichwohl: Rechtsdraußen begingen fünf mal so häufig Straftaten wie Linksdraußen. Das ist, auch wenn man der Quelle Verfassungsschutz skeptisch gegenüber steht, zumindest eine klare Tendenz.

"Pro Köln" und der NPD-Schläger

Aber, sagt mancher, mit rechten (Polit-)Kriminellen hat "Pro Köln" doch nichts zu schaffen, oder? Irrtum! Bereits zwei Aktivisten der "Pro Köln"-Vorläuferorganisation DLVH wurden wegen äußerst brutaler (wenn auch nicht politisch motivierter )Tötungsdelikte verurteilt. Darüber wurde hier in den letzten Tagen berichtet.

Aber da ist noch mindestens ein weiterer delikater Fall: der Fall des NPD-Kaders Thorsten Crämer, der im Juli 2000 Rädelsführer eines brutalen Überfalls auf hochbetagte Besucher der KZ-Gedenkstätte Kemna war. 20 Vermummte Rechtsextremisten, Steinwürfe, Schlagstöcke, Baseballschläger. Crämer wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und 3 Monaten verurteilt.
Was das mit Biedermanni und Pro Köln zu tun habe? Das sei nun dokumentiert:

Januar 2002. Biedermanni Rouhs schreibt:



23. Februar 2002. Biedermanni verkündet:



Anfang 2002 wusste Biedermanni also noch, dass Thorsten Crämer Rädelsführer eines Überfalls auf Besucher der KZ-Gedenkstätte Kemna war. Ein Jahr später. Drei Jahre nach dem Überfall. Eine Protestaktion in Köln:


Na, wen sehen wir denn da? Links steht Judith Wolter, heute Vorsitzende der "Pro Köln"-Ratsfraktion. Im schwarzen Polo-Shirt: Markus Beisicht, heute Vorsitzender von "Pro NRW". Und der Herr in der Mitte? Das ist Thorsten Krämer. Genau: der Thorsten Krämer. Bitte beachten Sie auch das "Pro Köln"-Plakat: "Nein zur Gewalt!" Sehr überzeugend.

Zum Foto siehe: Pro Köln: „Indizien” für Neonazi-Kontakte. Stadtanzeiger vom 23. April 05

21.3.07

»WAS IST RECHTSEXTREM?«, FRAGT DER RECHTSEXTREME

Nach Bernd "Bernibär" Schöppe ("Was ist heute rechts?") stellt sich nun ein weiterer "Pro Köln"-Ratsherr dumm. Sein Name: Manfred "Biedermanni" Rouhs. Seine Frage:



Spannende Frage! Vor allem, wenn sie von einem jahrelangen Rechtsextremisten gestellt wird. Das ist ungefähr so, als würde ein Düsseldorfer mit vorwurfsvoller Miene fragen: "Was ist das eigentlich: Altbier? Und was habe ich mit dem Gesöff zu tun?"

Hintergrund der Biedermanni-Frage ist übrigens die Veröffentlichung des aktuellen Verfassungsschutzberichtes für das Land Nordrhein-Westfalen. Darin wird - Überraschung! - in Bezug auf "Pro Köln" der "Verdacht einer rechtsextremistischen Bestrebung“ konstatiert. Welch diplomatische Formulierung, Herr Innenminister Wolf... gähn!

Spannender ist eine andere Einschätzung: Offenbar droht Biedermanni und der "Pro"-Bewegung ein weiterer Konkurrent nach der Ulfkotte-Partei. Jedenfalls aus Sicht des NRW-Innenministeriums. Denn:

20.3.07

BIEDERMANNI VERHÖHNT MORDOPFER

Ja, Biedermanni hat tatsächlich Stellung bezogen [1]. Er hat viel Halbwahres und noch mehr Unsinn über den heutigen KSTA-Bericht [2] [3] geschrieben. Und er hat mindestens einmal die Grenze zur Obszönität deutlich überschritten. Er schreibt:

"Und die 'olle Kamelle' Thomas Adolf wird auch noch einmal neu ausgelutscht."

Die "olle Kamelle"? Zur Erinnerung: Biedermannis ehemaliger Parteifreund und Chauffeur, der Neonazi und Ex-Söldner Thomas Adolf, ist als "Killer von Overath" bekannt geworden. Mit einer Pumpgun erschoss er den Rechtsanwalt Hartmut Nickels, dessen Frau Mechtild und deren gemeinsame Tochter Alja. Zwei der Morde kamen Hinrichtungen gleich. In den Kragen des Hemdes, das Adolfs währenddessen trug, war die SS-Rune eingestickt. Am nächsten Tag rühmte er sich seiner Taten. Biedermanni:

"Der 'Stadt-Anzeiger' argumentiert auf einem Niveau, bei dem man sich an den 'Stürmer'-Verantwortlichen Julius Streicher erinnert fühlen kann, der auf jede nur erdenkliche Art Schmutz gegen Juden zusammengetragen hat. ... Und die 'olle Kamelle' Thomas Adolf wird auch noch einmal neu ausgelutscht."


Zurück zu den Fakten: Thomas Adolf war Mitte der 1990er Jahre Aktivist der Deutschen Liga für Volk und Heimat, einer Vorläuferorganisation von "Pro Köln", zu deren Köpfen auch Manfred "Biedermanni" Rouhs und Markus Beisicht zählten. Unter Adolfs Namen waren sogar die Büroräume der DLHV in der Schauertestraße angemietet worden. Biedermanni schreibt: "Zu keinem Zeitpunkt hatte Thomas Adolf irgend etwas mit der Bürgerbewegung pro Köln zu tun." Nein, nur mit deren beiden Hauptaktivisten.

Die Morde von Overath beging Adolf im Oktober 2003. Ist der Dreifachmord nach dreineinhalb Jahren eine "olle Kamelle"? Kann er das sein? Für einen normal denkenden und, pardon, halbwegs anständigen Menschen nicht. Für Biedermanni Rouhs schon:

"Und die 'olle Kamelle' Thomas Adolf wird auch noch einmal neu ausgelutscht."

Wie pervers muss man sein, um auch nur auf den Gedanken zu kommen, in diesem Zusammenhang von einer "ollen Kamelle" zu sprechen? Um dann diesen Gedanken nicht zu unterdrücken, sondern laut hinauszuposaunen...

Und noch eine Frage bleibt offen: Was werden die Angehörigen der drei Mordopfer darüber denken? Wir werden es nicht erfahren. Denn sie kommen nicht zu Wort.


KAMERADEN SIND MÖRDER

Nach dem "Killer von Overath" Thomas Adolf, von dem Biedermanni sich einst chauffieren ließ, ist Ulrich Klöries bereits der zweite frühere Aktivist der Kölner DLVH, der wegen eines brutalen Tötungsdeliktes verurteilt wurde. Die DLVH eine gute Tradition für "Pro Köln"? Ich bin gespannt, was Biedermanni dazu verlautbaren wird. Vorschlag: "Mein alter Kamerad: Totschlag-Urteil viel zu milde".

KAMERAD MÖRDER

Biedermanni und die Gewalttäter: Ulrich Klöries, Ex-Aktivist der "Pro Köln"-Vorläuferorganisation DLVH, ist wegen Totschlags zu 15 Jahren Haft verurteilt worden

"Ultra-Rechte holt die Vergangenheit ein" titelt der Stadtanzeiger heute. Gemeint sind die beiden "Ultra-Rechten" Manfred "Biedermanni" Rouhs und Markus Beisicht. Heute sind die beiden Frontmänner von "Pro Köln" (und "Pro NRW" sowie "Pro Deutschland"). Früher waren sie Ratsherren der Republikaner und der Deutschen Liga für Volk und Heimat. Nun musste sich einer ihrer Ex-Kameraden aus jener Zeit vor Gericht verantworten. Sein Name: Ulrich Klöries. Das berichtet der Stadtanzeiger:

Ulrich Klöries, der in der Vergangenheit enge Kontakte zur Neonazi-Szene hatte, war 1994 bei der Kommunalwahl einer der Kandidaten auf der offenen Liste der ultrarechten „Deutsche Liga für Volk und Heimat“. Auf den vorderen Listenplätzen kandidierten die Rechtsextremen Markus Beisicht und Manfred Rouhs. Beide sind heute führende Köpfe der „Bürgerbewegung Pro Köln“, die wiederum ihre politischen Wurzeln bei der „Deutschen Liga“ hat.

Was hat Klöries getan? Hat er sich daneben benommen und herumgepöbelt, wie das mitunter perspektivlose Jugendliche aus der Unterschicht ("mit Migrationshintergrund") tun? Nein. Laut Stadtanzeiger hat der Ex-DLVH-Kandidat seine Mitbewohnerin "bestialisch getötet" und die Leiche geschändet:

Er traktierte die junge Frau mit Faustschlägen, als sie blutüberströmt vor ihm auf dem Boden lag, hämmerte er mit dem Kolben eines Luftgewehres auf ihren Kopf ein, der Besinnungslosen schoss er mindestens zehnmal in die Schläfe und den Körper, dann stach er zweimal mit einem Messer zu und verging sich anschließend sexuell an der Leiche.
Widerwärtig! Das Gericht verurteilte den Ex-Biedermanni-Kameraden wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren. Die Staatsanwaltschaft ging in Revision: Ihr ist das Urteil nicht hart genug. Sie will Klöries wegen Mordes verurteilt und lebenslänglich hinter Gittern sehen. Man muss kein "Law and order"-Fanatiker sein, um das nachvollziehen zu können.


19.3.07

BIEDERMANNI ERBETTELT HILFE

Haben Sie es gesehen? Biedermanni in der Tagesschau! Zur besten Sendezeit! Vor einem Millionenpublikum! Mit Sandwich-Plakat: "Nein zur Kölner Großmoschee!"

Nur reden... reden darf er nicht. Ganz schön fies und gemein! Böse Tagesschau! Dabei hätte er doch so tolle Sätze sagen können. Sätze wie:


Je mehr sich abzeichnet, daß das von pro Köln unterstützte Bürgerbegehren gegen den geplanten Großmoschee-Bau in Ehrenfeld erfolgreich sein wird...

...oder Sätze wie:

Daß pro Köln in Ehrenfeld starken Rückhalt hat, läßt sich nicht mehr totschweigen.

So aber bleibt Biedermanni nichts anderes übrige, als die "Pro Köln"-Homepage vollzuschreiben. Mit solchen Sätzen eben.

Aber zeichnet sich denn nun tatsächlich ab, dass "das von pro Köln unterstützte Bürgerbegehren gegen den geplanten Großmoschee-Bau in Ehrenfeld erfolgreich sein wird"? Ach, was!

Die letzten laut "Pro Köln" noch fehlenden 2.000 Unterschriften kommen einfach nicht zusammen, trotz einer irrsinnigen Materialschlacht mit zehntausenden Flugblättern. Nicht umsonst bettelt Biedermanni heute:

Die Auseinandersetzung um den Großmoschee-Bau tritt ... in die entscheidende Phase. ... Bitte helfen Sie uns jetzt!


DIE KONKURRENZ SCHLÄFT NICHT

SPIEGEL ONLINE berichtet:



Ob Ulfkotte den Biedermanni wohl mitspielen lässt? Es wäre ja erst Biedermannis sechste Partei (nach CDU, NPD, "Republikanern", "Deutscher Liga für Volk und Heimat" und "Pro Köln" / "Pro Deutschland")... Also: Darf Biedermanni mitmachen? Eher nicht. Das sagt Ulfkotte:

PRO ST!

Heute dürfte bei Biedermanni Rouhs Festtagsstimmung herrschen: Gleich zwei Texte (namentlich ein Artikel und ein Kommentar) beschäftigen sich im NRW-Teil der den Grünen nahe stehenden taz mit den Expansionsplänen aus der PRO-Ecke: Von "Pro Köln" zu "Pro NRW". Und dann sind beide journalistischen Erzeugnisse auch noch ein bisserl alarmistisch formuliert; gaukeln Biedermanni also Bedeutung vor. Nun ja...

Die Homepage von "Pro Deutschland", der bundesweiten Variante von "Pro Köln", verwaist derweil zusehends: Die Berichte über die Flugblattverteilaktion von "Pro Hambühren" und Aktivitäten im Hochtaunuskreis haben mittlerweile reichlich Staub angesetzt. Ups, was sehe ich da? Auch die neuen Homepages von "Pro NRW" und "Pro Gelsenkirchen" glänzen nicht gerade durch aktuelle Berichterstattung. Und "Pro Soltau-Fallingbostel-Dorfmark" ist noch gar nicht gegründet...

Könnte sein, die Kameraden im Lande haben nicht alle so viel Tagesfreizeit wie Biedermanni.

16.3.07

BEIM SELBSTVERLEGER


Leere Versprechungen: Manni enttäuscht nicht nur seine Wähler

Gestern Abend: Spaziergang. Gebäude des "Verlag Manfred Rouhs" angesehen. Biedermannis Firma. Indes: Verlagsgebäude? Gewöhnliches Wohnhaus! Sülzburgstraße 243 halt. Firmenschild? Fehlanzeige. Klingelschild? Vorhanden: "Rouhs" steht drauf. Nicht "Verlag Manfred Rouhs". Oder "Vorsitzender der Bürgerbewegung Pro Deutschland". Oder auch nur: "Manfred Rouhs". Nein, einfach: "Rouhs".


Ich: Enttäuscht. Schwer enttäuscht. Enttäuscht; trotz niedriger Erwartungshaltung...


Siehe auch:

14.3.07

6 SENIOREN = VINGSTER BEVÖLKERUNG?

Biedermannis neueste Milchmännchenrechnung ist arg dreist

Herrje, Biedermanni Rouhs geht aus dem Kampf gegen die deutsche Sprache mal wieder als zweiter Sieger hervor. Achtung: "Weniger begeistert ... wie [!] ihr multikulitbewegter Hirte" seien die katholischen Bewohner von Köln-Vingst,
behauptet er. Im Kontext:


"Vingster Bevölkerung contra Pfarrer Meurer"? Heißt das, alle knapp 11.000 Einwohner sind gegen den Gottesmann? Schauen wir mal, was Regina Wilden aus dem Rechtsrheinischen zu berichten hat.



Eine Frau in der Kirche, eine Frau auf dem Balkon. Das sind bisher noch nicht so viele Personen. Und so richtig "contra Pfarrer Meurer" scheinen sie auch nicht zu sein. Aber noch marschiert Regina Wilden ja:


Es sind also noch vier Personen hinzu gekommen. Unterm Strich demnach sechs Personen sind "Pro Köln"-Ratsfrau Regina Wilden mehr oder minder auf den Leim gegangen; sofern deren Darstellung denn halbwegs der Realität entspricht.

Ein halbes Dutzend Personen müssen also zur Untermauerung der Behauptung reichen, dass die "Vingster Bevölkerung contra Pfarrer Meurer" eingestellt sei und "ganz Vingst ... den Kopf über diesen Pfarrer" schüttele. Keiner von ihnen sprach sich offen gegen Pfarrer Meurer aus. Solide Argumentation? Ich bin weniger begeistert als Biedermanni.

Worum geht es eigentlich? Nun, Pfarrer Meurer sammelt am kommenden Sonntag in seiner Gemeinde Geld für den Bau jener Ehrenfelder Moschee, die Biedermanni und seine Mitextremisten so vehement bekämpfen. Steht Meurer isoliert da? Eher nicht. Das berichtet die Kölnische Rundschau:
Die Sammelaktion ist sowohl vom Pfarrgemeinderat als auch vom Kirchenvorstand einstimmig beschlossen worden.
Das erfahren wir bei Biedermanni und Wilden natürlich nicht. Schließlich wollen sie Meurer als irren Einzeltäter darstellen.



WIE IM OSTEN SO AUF ERDEN

Die kommunalpolitischen Strategien von NPD und "Pro Köln" unterscheiden sich nicht allzu sehr voneinander

In der aktuellen Ausgabe der (eher links stehenden) Zeitschrift Der rechte Rand findet sich eine Analyse über die Versuche von Rechtsextremisten, "sich bürgernah zu geben, indem sie sich vor Ort engagieren und kommunale Probleme aufgreifen". Neben den Strategien der NPD in Teilen Ostdeutschlands wird auch die "Pro Köln"-Masche beschrieben:

Regelmäßig verschaffen sie sich in der Öffentlichkeit Gehör, indem sie zu lokalpolitischen Diskussionen Stellung beziehen. Inhaltlich richtet sich pro Köln vor allem gegen den Multikulturalismus der Stadt aus.
Weiter heißt es über "Pro Köln":

Mit dem Thema Islam wird an bestehende Ängste, Verunsicherungen und eine irrationale Hysterie angeknüpft, die in der Bevölkerung vorhanden sind. Das Ergebnis dieser Propaganda ist eine breitere Diskussion im Kölner Stadtrat bzw. in den Medien um den Moscheebau.
Nun kann man bestreiten, dass "Pro Köln" tatsächlich eine "breitere Debatte" im Stadtrat ausgelöst hat. "Pro Köln" selbst sagt ja immer: Hey, wir können die "Schweigespirale" nur punktuell durchbrechen. In aller Regel werden wir von den bösen Demokraten ignoriert!



Sollen sie ruhig herumflennen, die Biedermannis. Wir lesen derweil weiter im Rechten Rand. Unterthema: die kommunalpolitische Strategie der NPD (!) im Osten Deutschlands:

Die Normalität soll nicht nur durch die Thematisierung von lokalen Problemen erreicht werden, sondern auch durch die Teilnahme von Neonazis bei Bürgerprotesten, die Durchführung von regelmäßigen Infoständen oder die Beteiligung an Unterschriftensammlungen. ... Dabei erscheinen sie in ihren Parolen moderat und setzen auf die Unkenntnis von Bürgern, Nazis zu erkennen oder extrem rechte Argumentation zu entlarven. Doch schimmerte in allen Themenfeldern die extrem rechte Ideologie immer durch...

Hm. Hört sich für den Kölner irgendwie bekannt an. Was erfahren wir ansonsten über die Ost-NPD? Das:

Wer sich vor Ort zu einem "normalen" politischen Faktor machen möchte und letztlich politische Hegemonie erringen will, kommt mit regelmäßigen Demonstrationen zusammengekarrter Nazi-Jungmänner nicht weit. Genau das haben Teile der Naziszene erkannt.
All das, was die NPD im Osten beschreibt, trifft auch auf "Pro Köln" zu. Wer hat da von wem abgekupfert?

13.3.07

AN IHREN GÄSTEN SOLLT IHR SIE ERKENNEN

Macht auf "soziale Gerechtigkeit", bejubelt aber neoliberale Gäste: "Pro Köln" steckt in der Glaubwürdigkeitsfalle

Biedermanni Rouhs und "Pro Köln": Sind sie Anwälte des kleinen Mannes und seiner Frau? Diesen Eindruck versuchen die Rechtsextremisten zumindest zu erwecken. Da wird gegen die bösen Stadtoberen gewettert und gegen die (vermeintliche oder tatsächliche) Schröpfung des Steuerzahlers. Da ruft Biedermanni im Stadtrat den Sozis entgegen:

"Sie haben in Köln kein Monopol mehr auf das Thema soziale Gerechtigkeit. Denn pro Köln vertritt im Rat neben den Anliegen der einheimischen Bevölkerung auch konsequent die Interessen des sogenannten ‚kleinen Mannes’!"

Bei anderer Gelegenheit agitiert der Krefelder gegen die "sich stetig verschärfende Liberalisierung", die "die Existenz immer größerer Bevölkerungskreise" bedrohe. Auch "Verelendung (Hartz IV)" findet Biedermanni nicht gut. Sagt er zumindest [1].

Aber das ach so soziale (Selbst-)Bild bekommt immer mal wieder Risse. Am Sonntag zum Beispiel hatte die "Pro Köln"-Fraktion den Belgier Koen Dillen zu Gast, seines Zeichens Europaparlamentarier [2]. Seine Partei ist der "Vlaams Belang", zu deutsch: Flämische Interessen.


Gastredner Koen Dillen am Sonntag im Kölner Rathaus

Wir ersparen uns die Frage, ob der Rat der Stadt Köln der geeignete Ort ist, um flämische Interessen (oder das, was Rechtsextremisten dafür halten) durchzusetzen. Wir fragen uns stattdessen: Wenn "Pro Köln" so dufte sozial ist, warum sind dann Vertreter einer offen wirtschaftsliberalen Partei dort zu Gast? Das fordert "Vlaams Belang":

  • Einführung einer Einheitssteuer. Das hieße für Deutschland: Wir alle, ob kleiner Mann(i) oder Deutsche Bank-Chef, würden den selben Steuersatz zahlen. Gerecht?
  • Privatisierung von Staatsbetrieben. RheinEnergie in den Händen der Geschäftemacher? Das würde teuer! Ahnt übrigens auch Biedermanni. [3]
  • Umstellung des Rentensystems auf ein Kapitaldeckungsverfahren. Ade Umlageverfahren, willkommen Altersarmut!

Das ist das Programm, für das "Vlaams Belang", für das also auch Koen Dillen, der "Pro Köln"-Gast steht. "Pro Köln"-Ratsfrau Judith Wolter war dennoch (?) ganz aus dem Häuschen: "Für unsere Stadtratsfraktion bedeuten solche hochkarätige Referenten eine große Aufwertung".

Biedermanni selbst lobt derweil den "hochkarätigen Gastredner". Liberalismus-Kritik, "Soziale Gerechtigkeit"? Plötzlich kein Thema mehr.
So schnell kann's gehen...

9.3.07

SUPER-OMA RETTET OSTHEIM




Zieht Euch warm an, Jugendgangs: Eine 82-jährige Biedermanni-Freundin soll im Rechtsrheinischen für Ordnung sorgen

Haben Sie es gelesen? Da "dokumentiert" Biedermanni den angeblichen "Brandbrief eines Ostheimer Bürgers an das Polizeipräsidium, der auch der Fraktion pro Köln zugespielt wurde". In diesem angeblichen "Hilfeschrei aus Köln-Ostheim" werden angebliche Gewalttätigkeiten und Bedrohungen geschildert, die, ganz nach Biedermannis Geschmack, angeblich nur von nicht rein-deutschen Jugendlichen ausgehen.


Und schon wird Biedermanni angeberisch:

Ein offizielles Antwortschreiben der Polizeiführung auf dieses erschütternde Dokument steht noch aus. Pro Köln wird sich der Thematik dagegen umgehend in der zuständigen Bezirksvertretung annehmen und politische Alternativen für mehr innere Sicherheit aufzeigen.

Stellen wir nüchtern fest: Ostheim gehört zum Stadtbezirk Kalk. Die "Pro Köln"-Vertreterin in der Bezirksvertretung Kalk heißt Brigitte Sobania. Sie ist vom Jahrgang 1925, also 82 Jahre alt. Wird sie die Ostheimer retten? Zieht Euch warm an, Jugendgangs!

FRAU WILDEN ZUM DIKTAT

Die Stadt-Arbeitsgemeinschaft für Lesben, Schwule und Transgender ist eine Art revolutionäre Avantgarde. Sie will eine Diktatur etablieren. Glaubt zumindest "Pro Köln"-Ratsfrau Regina Wilden

Vor gar nicht allzu langer Zeit lobte sie noch eine fiese Diktatur: diejenige der roten Radikalkapitalisten, die Diktatur, die wir "Volksrepublik China" nennen. Nun warnt Regina Wilden vor der angeblichen Bedrohung durch eine andere "Diktatur". Und sie meint die "Dikatur" der Schwulen und Lesben.

Hintergrund: Die "Pro Köln"-Ratsfraktion will die kölsche Stadt-Arbeitsgemeinschaft für Lesben, Schwule und Transgender auflösen. Und natürlich muss da das katholischte Pferd des Stall in die Bütt. O-Ton Wilden:

Unsere Forderung lautet: Toleranz ja, Förderung nein.

Und schon geht's, wie so oft bei Wilden, schwer verwirrt weiter:

Die Toleranz darf von den Homosexuellenvereinen allerdings nicht nur eingefordert werden. Sie muss von ihnen auch Andersdenkenden gewährt werden.

Andersdenkende? Sich selbst kann sie damit nicht meinen. Denn Andersdenkende sind ja nicht nur anders, sondern... egal. Wilden meint wohl in etwa: Schwule und Lesben sollen auch Nicht-Schwule und Nicht-Lesben tolerieren. Sonst drohe Ungemach, denn:

Sonst wird einer Mehrheit von einer Minderheit diktiert, was sie zu sagen und laut zu denken hat. Das führt dann schnell zum Diktat – und im erweiterten Sinne zur Diktatur.

Die Stadt-Arbeitsgemeinschaft für Lesben, Schwule und Transgender führt direkt in die Diktatur! Als revolutionäre Vorhut. Als eine Art rosa Garde. Darauf muss man erst mal kommen...

Kreativ isse ja, die wilde Regina. Ein bisserl zu kreativ...



Link: "Neue Stadtarbeitsgemeinschaft Lesben, Schwule und Transgender." Mitteilung des Presseamts der Stadt Köln.

6.3.07

JUNG, VERKLEMMT UND LEBENSFREMD

Was Michael Schomers ansonsten über den frühen Biedermanni berichtet
In seinem 1990 erschienenem Buch Deutschland ganz rechts liefert der Journalist Michael Schomers ein paar weitere interessante Einschätzungen. Schomers, der Biedermanni monatelang aus nächster Nähe beobachtete, über Biedermanni:

Manfred Rouhs ist ein widersprüchlicher Mensch. Er wirkt etwas lebensfremd.
Wie verbrachte Biedermanni seine "Arbeits"-Tage? Darüber kann der Journalist Schomers nur spekulieren:

Ich kann ihn mir richtig vorstellen, wie er in seinem kleinen Appartment vor einem Haufen Papieren, Zetteln und Büchern und am Computer seine Zeitschrift macht.
Doch Schomers macht dem Biedermanni durchaus auch Komplimente. Nun ja: leicht vergiftete Komplimente:

So unsicher und verklemmt er oft im kleinen Kreis wirkt, am Rednerpult wächster über sich hinaus. Locker steht er da, redet mit guten Betonungen, bewußt eingesetzten Pausen und sparsamer Gestik.
Und: War Biedermanni ein Womanizer? Kriegte er die Frauen mit sparsamer Gestik und guten Betonungen rum? Laut Schomers eher nicht.

Die dunklen Haare mit einem Scheitel sind meistens ordentlich geschnitten, er wirkt scheinbar geistesabwesend. Meistens trägt er eine Krawatte, über dem Hemd einen dunklen Pullover oder eine Strickjacke. Er ist der Typ, der als erstes zu Hause seine Schuhe aus- und die Pantoffeln anzieht, wirklich kein Mann, auf den Frauen fliegen.


Zum Thema Jungmanni siehe auch:

ER WAR JUNG UND BRAUCHTE DAS GELD

Jetzt ist er mittelalt. Und muss (wegen fortgesetzter beruflicher Erfolglosigkeit) noch immer auf Politiker machen. Aus dem Hundeleben des Manfred "Biedermanni" Rouhs

Zum Thema Biedermannis Unterhalt sind in diesem Blog schon häufiger Fakten zusammen getragen worden [1] [2]. Sie legen den dringenden Verdacht nahe, dass Biedermanni ein mehr als erfolgloser Unternehmer ("Verleger") ist, der seine Politjobs [3] [4] braucht, um finanziell über die Runden zu kommen.

Nichts Neues unter der Sonne! So war es bereits in den 1990er Jahren. Rouhs war ja bereits von 1989 bis 1994 Ratsherr - zunächst für die rechtsextremen "Republikaner". In diesen Jahren recherchierte der Journalist Michael Schomers
undercover im Kölner Kreisverband der "Republikaner".



Schomers, der sogar eine kleine Parteikarriere machte, veröffentlichte 1990 das Buch "Deutschland ganz rechts". Auf den Seiten 196 und 197 findet sich ein interessantes Portrait des jungen Manfred Rouhs:

Manfred Rouhs erzählt, ... [er] sollte Chefredakteurvon "CREDO" werden, einem Monatsmagazin aus dem Republikaner-Verlag RVG. Aber er hat das Angebot abgelehnt, will lieber seine eigene Zeitung "Europa vorn" machen.
Weil sich mit "Europa vorn" mehr Geld verdienen ließe? Abwarten! Schomers zitiert Rouhs mit den Worten:
"Und außerdem ist so eine parteiabhängige Karriere immer ein Risiko. Man weiß ja nicht, was aus der Partei wird. Dann mache ich lieber meine eigene Sache. Außerdem bin ich jetzt soweit, daß sich die Zeitung wohl langsam selber tragen wird."
Seine Zeitung ("Europa vorn") trug sich bis dahin also nicht. Aber wovon lebte Biedermanni dann? Darüber plauderte Biedermanni in Gegenwart des Journalisten Schomers:

"Ohne das Geld, das ich jetzt als Ratsmitglied und Bezirksvertreter verdiene, wäre das gar nicht machbar." Und er zählt zusammen, wieviel er monatlich für seine Ämter aus der Stadtkasse bekommt: "Sechshundert Mark im Rat, tausend Mark als Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Ehrenfeld und vier- bis fünfhundert an Sitzungsgeldern, wenn wir alles voll ausschöpfen. Das macht ungefähr zweitausend Mark monatlich."


Schomers berichtet ferner über Rouhs:
Er lebt äußerst genügsam. Wenn wir noch ein Bier trinken und noch etwas zu essen bestellen, hält er sich immer zurück. Trinkt oft nur ein Wasser, das ist genug. Den Hauptteil seines Geldes steckt er wohl in den Aufbau seiner Zeitung "Europa vorn".
Zurück ins Jahr 2007. Biedermannis Zeitung "Europa vorn" existiert noch immer. Sie heißt mittlerweile Nation24. Es handelt sich dabei nach Rouhs Angaben vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf um eine Zeitschrift ohne Redaktion und festen Mitarbeiterstamm. Rouhs schreibt die meisten Artikel selbst. Er leitet er sowohl den Verlag als auch die Zeitung Nation 24 "als Einzelperson". Beim Verlag Manfred Rouhs handelt es sich um einen Selbstverlag, also einen Verlag, in dem ein Autor für eigene Publikationen die klassischen Aufgaben eines Verlegers übernimmt. Soweit Rouhs eigene Darstellung [5].

Viel erfolgreicher als in seinen asketischen Jugendjahren scheint Biedermanni Rouhs also auch heute nicht zu sein. Kein Wunder, dass der (Selbst-)Verleger nebenher bei Parteifreund und Ratskollege Bernd Schöppe jobbt [6].

Ein noch kleineres Wunder ist, dass er weiterhin auf Politiker macht. Er braucht halt das Geld.

5.3.07

DICHTUNG UND WAHRHEIT

Das behauptet Biedermanni:

... Erfreuliches [ist] aus unserer Nachbarstadt Bonn zu berichten: Der dortige Bauausschuß des Stadtrates hat zum wiederholten Mal die Pläne für eine repräsentative Moschee abgelehnt! ... Eine Moschee in Bonn-Tannenbusch sei nicht erwünscht, weil der Stadtteil bereits jetzt einen hohen Ausländeranteil und soziale Spannungen aufweisen würde!

Das berichtet der Bonner Generalanzeiger vom 1. März zum selben Thema:

Dabei zeigten sich neben SPD und Bürger Bund vor allem die Christdemokraten durchaus offen für den Bau einer Moschee in Bonn: ... Moslems hätten ein berechtigtes Interesse an einem solchen Zentrum.

Christine Schröder-Diederich (SPD) sagte: "Im Gewerbegebiet Hohe Straße würden wir auch keine Kirche genehmigen". Karl Uckermann (Grüne) hingegen nannte die Verwaltungsentscheidung "das Gegenteil von Dialog". ...

Das sieht die FDP ähnlich: "Wir sind UN-Stadt und dürfen Moslems nicht in Hinterhöfe verbannen", sagte Eberhard Rüttgers. Der Blick in andere Städte zeige eine andere Tendenz als in Bonn.

Also: Keine einzige Fraktion lehnt den Moscheebau grundsätzlich ab. Weder CDU noch SPD noch der Bürger Bund. FDP und Grüne erst recht nicht ab. Geschweige denn, wie Biedermanni behauptet, der gesamte "dortige Bauausschuß des Stadtrates", also alle Parteien.

60.000 UNTERSCHRIFTENLISTEN...

... für 2000 Unterschriften. Biedermannis Begehren scheitert weiter

20.000 Unterschriften gegen die Ehrenfelder "Großmoschee" will er sammeln. 18.000 hat er schon [1]. Behauptet er zumindest, der Biedermanni Rouhs. Doch die letzten läppischen 2.000 Unterschriften, die nach dieser Rechnung noch fehlen, kriegt er nicht zusammen. Neulich ließ er 30.000 Unterschriftenlisten an eben so viele Ehrenfelder Haushalte verschicken [2].

Nun sind angeblich weitere 30.000 Unterschriftenlisten* verteilt worden. Diesmal in Zollstock [3]. Macht zusammen: 60.000 Unterschriftenlisten. Allesamt im Mehrfarbdruck. Das kostet ein echtes Vermögen! Und all der Aufwand für 2.000 Unterschriften?! Hm. Ich zweifele.

* Die Unterschriftenlisten gegen die Ehrenfelder (!) Moschee befinden sich auf der Rückseite des Flugblattes gegen eine Moschee in Zollstock (!)
[Download]

BIEDERMANNI LÜGT DREISTER DENN JE

Wie viele Schüler haben denn nun gegen Biedermannis "Pro Köln" demonstriert: 300 oder 1.800? Schauen wir mal, was die Medien sagen! Radio Köln und die Kölnische Rundschau sprechen, wie die Bezirksschülervertretung, von 1.800 Teilnehmern, der Stadtanzeiger berichtet:

Hunderte Kölner Schülerinnen und Schüler haben sich am Samstag zu einer Demonstration auf dem Roncalliplatz versammelt.
Zumindest Rundschau und Stadtanzeiger bringen zudem O-Töne von Demoteilnehmern, was darauf hindeutet, dass Reporter vor Ort waren. Und die Teilnehmerzahl nicht einfach abgeschrieben wurde. Von der Polizei liegt meines Wissens nach noch keine Schätzung vor.


Das schaut nach mehr als 300 Teilnehmern aus, oder?

Biedermanni steht also mit seiner Zählung recht einsam dar. Nur 300 Schüler gegen "Pro Köln"? Das ist nicht mal die (sonst bei Biedermanni übliche) halbe Wahrheit. Mal ganz abgesehen davon, dass Biedermanni von einer "Pro Köln"-Demonstration mit 300 Teilnehmern nur träumen kann.