6.3.07

JUNG, VERKLEMMT UND LEBENSFREMD

Was Michael Schomers ansonsten über den frühen Biedermanni berichtet
In seinem 1990 erschienenem Buch Deutschland ganz rechts liefert der Journalist Michael Schomers ein paar weitere interessante Einschätzungen. Schomers, der Biedermanni monatelang aus nächster Nähe beobachtete, über Biedermanni:

Manfred Rouhs ist ein widersprüchlicher Mensch. Er wirkt etwas lebensfremd.
Wie verbrachte Biedermanni seine "Arbeits"-Tage? Darüber kann der Journalist Schomers nur spekulieren:

Ich kann ihn mir richtig vorstellen, wie er in seinem kleinen Appartment vor einem Haufen Papieren, Zetteln und Büchern und am Computer seine Zeitschrift macht.
Doch Schomers macht dem Biedermanni durchaus auch Komplimente. Nun ja: leicht vergiftete Komplimente:

So unsicher und verklemmt er oft im kleinen Kreis wirkt, am Rednerpult wächster über sich hinaus. Locker steht er da, redet mit guten Betonungen, bewußt eingesetzten Pausen und sparsamer Gestik.
Und: War Biedermanni ein Womanizer? Kriegte er die Frauen mit sparsamer Gestik und guten Betonungen rum? Laut Schomers eher nicht.

Die dunklen Haare mit einem Scheitel sind meistens ordentlich geschnitten, er wirkt scheinbar geistesabwesend. Meistens trägt er eine Krawatte, über dem Hemd einen dunklen Pullover oder eine Strickjacke. Er ist der Typ, der als erstes zu Hause seine Schuhe aus- und die Pantoffeln anzieht, wirklich kein Mann, auf den Frauen fliegen.


Zum Thema Jungmanni siehe auch: