31.10.07

BIEDERMANNI TOBT SCHON WIEDER!


Das sieht man bei PROs nicht gerne: Schon wieder ein längerer Artikel im STADTANZEIGER, der sich kritisch mit der "PRO"-Bewegung, ihrem Personal, ihrem Populismus auseinander setzt. Biedermanni ist nicht amüsiert. Man merkt ihm an: das schmerzt! Und das schreibt Biedermanni, der möchtegern-süffisante Sülzer von Sülz:

Der Neven-DuMont-Schreiber fürs Grobe, Detlef Schmalenberg, beschäftigt sich heute in einem groß aufgemachten - angeblich gut recherchierten - Hintergrundbericht ausführlich mit den politischen Aktivitäten von pro NRW auf Landesebene. Offensichtlich aufgeschreckt durch die außerordentlich erfolgreich angelaufene Anti-Islamisierungskampagne von pro NRW soll nun der politische Mitbewerber - kaum in der Landespolitik angekommen - schon einmal kräftig diffamiert bzw. stigmatisiert werden.

Pardon, aber: Der Artikel ist (in aller Bescheidenheit: ich kann es beurteilen!) ziemlich gut recherchiert. Redakteur Detlef Schmalenberg hat sich sogar den zweifelhaften Genuss eines Telefonats mit Andreas Akwara gegönnt. Zu Wort kommen lässt er auch den Politologen Christoph Butterwegge:

„Der Erfolg hängt schließlich davon ab, ob man die Bürger in Angst und Schrecken versetzen kann“, so Butterwegge. Die etablierten Parteien würden zu defensiv mit diesem Phänomen umgehen.


Ja, so ist das. Zumindest bis dato.

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24.10.07

GOSSENJOURNALISMUS?

Biedermanni tobt [1] wegen eines fundiert-kritischen Hintergrundberichts [2] im STADTANZEIGER. Und die "Pro NRW"-Vorstände Kevin Gareth Hauer und Judith Wolter werden am 4. November [3] zusammen mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Arbeitskreises 'Wirtschaft und Soziales' beim NPD-Parteivorstands
[4] Rüdiger Schrembs auf einer Anhörung in Gelsenkirchen sprechen. Ex-NPD-Spitzenkader Schrembs ist übrigens heute "Pro München"-Boss [5].


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22.10.07

WAS DIE UNO ALS RASSISTISCH BRANDMARKT...


... hält Biedermanni für einen Ausdruck eines "von multi-kulti-kritischen Inhalten geprägten Wahlkampfes"

Biedermanni jubelt: Die SVP, Möchtegern-Schwester-Partei der "Pro"-Bewegung, ist aus den schweizerischen Wahlen als stärkste Partei hervor gegangen. Biedermanni:


Die Schweizerische Volkspartei (SVP) des Justizministers Christoph Blocher hat nach einem von multi-kulti-kritischen Inhalten geprägten Wahlkampf ihren Stimmenanteil deutlich erhöht.


Multi-kulti-kritischer Wahlkampf: War da nicht dieses, nun ja, umstrittene Plakat? Biedermanni erinnert sich und uns daran:

Die Partei hatte unter anderem ein Plakat herausgegeben, auf dem weiße Schafe einen Artgenossen mit schwarzem Fell - der symbolisch für einen Straftäter steht - mit ihren Hinterläufen aus dem Land treten. Die Kampagne hatte im Ausland für Schlagzeilen gesorgt und war von den Vereinten Nationen als rassistisch gebrandmarkt worden.

Was für Biedermanni multi-kulti-kritisch ist, wird von der UNO also "als rassistisch gebrandmarkt". Jetzt sind sie auch auf globaler Ebene gegen den multi-kulti-kritischen Biedermanni und sein multi-kulti-kritischen Freunde.

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21.10.07

KEINE WERBUNG

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DIE WELT ERINNERT AN BIEDERMANNIS NPD-VERGANGENHEIT

Zwar soll die "Pro"-Partei nun nimmer mehr über "Pro Deutschland" (Vorsitz: Biedermanni), sondern über "Pro NRW" (Vorsitz: Markus Beisicht) aufgebaut werden. Doch "Pro Deutschland" ist damit keineswegs beerdigt. Die WELT berichtet:
Protest von Rechts gegen Islam-Projekt
Das Bauvorhaben des Vereins Inssan in Charlottenburg findet zwar breite Unterstützung in Bezirksamt und zahlreichen anderen Einrichtungen. Doch eine Initiative "Pro Deutschland" ruft auf Flugblättern dazu auf, eine Petition gegen das Vorhaben zu unterzeichnen.
Was heißt das konkret? Nun:
Eine Initiative „Pro Deutschland“ macht sich auf dem Wochenmarkt am Mierendorffplatz stark gegen den Moscheebau. Pro Deutschland steht dem Verein „Pro Köln“ nahe, dessen Vorsitzender Manfred Rouhs ein ehemaliger NPD-Politiker ist.
Nun ja: Biedermanni ist zwar Vorsitzender von "Pro Deutschland", aber nicht von "Pro Köln". Ein "ehemaliger NPD-Politiker" ist er allemal. Weiter im WELT-Text:
Die Initiative verteilt Flugblätter auf dem Wochenmarkt und ruft Charlottenburger auf, eine Petition gegen das Vorhaben zu unterschreiben. Nach Angaben des Berliner Verfassungsschutzes ist Pro Deutschland in Berlin bislang nicht aktiv gewesen.
Geht der Konkurrenz-Kampf um die Vorherrschaft in der "Pro"-Bewegung also weiter? Will Biedermanni dem Beisicht weiterhin die Krone entreißen?

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17.10.07

UMFRAGE: JEDER DRITTE SIEHT GUTES IM VIERTEN REICH

Wird "Pro NRW" die 30-Prozenthürde also doch überwinden... nee, Moment, Tippfehler! Korrekt wiedergegeben, lautet das Umfrageergebnis:



Positiv bewertet werden der Bau der Autobahnen und die Förderung der Familie. Hätte Biedermanni, 1925 statt 1965 geboren, eine holde blonde Maid abbekommen, mit Unterstützung von ganz oben? Hätte er seine Tage gar als Zuchthengst im Lebensborn verbracht? Oder - nicht alles war gut beim Hitler! - wäre Beisicht im Euthanasieprogramm gelandet? Zu solch existenziellen Themen werden wird der Deutsche selbstredend nicht befragt.

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16.10.07

WENN BIEDERMANNI ZITIERT...

... kann dabei natürlich nur eines heraus kommen: die halbe Wahrheit. O-Ton Biedermanni:

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Wolfgang Huber, hat kritische Fragen zu Moscheebauten in Deutschland gestellt. Die Massenmedien zitieren ihn diesbezüglich mit dem Satz: „Die Frage muß erlaubt sein, inwieweit es sich dabei um die legitime Befriedigung religiöser Bedürfnisse handelt oder ob weitergehende Machtansprüche damit verbunden sind.“

Bischof Huber jedoch sagte (was Biedermanni beschwiegt) noch ein Bisserl mehr:

"Wir selbst können unser Verständnis von Freiheit nicht davon abhängig machen, ob sie in anderen Ländern gewährt wird oder nicht." Das schließe natürlich auch den Bau von Moscheen hierzulande ein. "Es ist doch besser, Muslime bewegen sich in ihren Moscheen als in irgendwelchen Hinterhöfen", meinte der Bischof.

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14.10.07

MANNIS SECHSTE PARTEI

Was nur noch die Wenigsten wissen: Jungmanni Rouhs liebäugelte zeitweilig auch mit dem Bund freier Bürger sowie der Deutschen Volksunion

Wenn es darum geht, Biedermanni Rouhs' Parteikarriere(n) zu beschreiben, so werden in aller Regel genannt:

  1. die CDU (er begann als Mitglied der Jungen Union)
  2. die NPD (Manni war Landesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten)
  3. die Republikaner (für die er Anfang der 1990er-Jahre in den Rat der Stadt Köln gewählt wurde)
  4. die Republikaner-Abspaltung Deutsche Liga für Volk und Heimat
  5. die "Pro"-Bewegung, sprich "Pro Köln", "Pro NRW", "Pro Deutschland"

Fünf Parteien - war's das schon? Nicht ganz: 1994 flirtete Biedermanni mit dem Bund Freier Bürger, einer Rechts-Partei, die von dem ehemaligen FDP-Politiker Manfred Brunner gegründet worden war. Der SPIEGEL berichtete am 17. Januar 1994 unter der Überschrift "REP light":





Wenige Monate zuvor hatte er noch von einem Bündnis aus Republikanern und Deutscher Volksunion geträumt. Der SPIEGEL vom 27.9.1993:



Sage niemand, unser Manni besäße keine Tugenden. Seine Flexibiltät zumindest ist nachgerade sprichwörtlich.

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12.10.07

DOPPELT BELLT BESSER

Dieter Danielzick (rechts) ist Vize-Vorsitzender von "Pro NRW" und zugleich Generalsekretär einer Paranoiden-Partei. Letztere warnt vor einer Verschwörung von Juden, Angela Merkel, Freimaurern und Kommunisten

Sein bester Freund ist ein
Schäferhund namens Jeff. Er firmiert als "Generalsekretär" der Partei "Bündnis für Deutschland", einer obskuren rechtsextremen Sekte. Er übt gleich drei Berufe aus, ist "Gastwirt, Immobilienmakler und Politiker". Er heißt Dieter Danielzick.

Moment: Dieter Danielzick? Heißt so nicht auch ein Vorstandsvize von "Pro NRW"? Durchaus:




Schauen wir uns die Homepage von Dieter Danielzicks Erstpartei einmal genauer an. Interessant ist vor allem, welche Bücher von "Bündnis für Deutschland" vertrieben werden. Eines heißt: "Wem dient Merkel wirklich?" Und die Artikelüberschriften lassen keinen Zweifel daran, wessen Dienerin Frau Merkel nach Ansicht des Buchautoren ist: "Mit David Rockefeller in der Sauna", "Israel als Staatsräson", "Die Reise nach Jerusalem", "Deckname 'Shalom'".

Zudem wird der Bundeskanzlerin unterstellt, sie sei Marxistin-Leninistin.
Da ist sie wieder, die gute alte jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung, gegen die schon Hitler ankämpfte...




Juden, Bolschewisten
da fehlt doch noch eine Bevölkerungsgruppe, um die zünftige Verschwörungstheorie zu komplettieren. Richtig: die Freimaurer! Und drum trägt ein anderes Buch den Titel "Freimauersignale in der Presse". Im Klappentext lesen wir:


Ungefähr neun Zehntel aller geheimen Nachrichten und Befehle der Synagoge Satans [=Freimaurer] werden über die Massenmedien, hauptsächlich durch Signalphotos in der Presse, weitergegeben.

Wie geht das von statten? So:

Um die Kunde von ihrer [Freimaurer-]Logen-Mitgliedschaft, aber auch anderweitige geheime Botschaften nicht gar zu auffallend zu plazieren, haben sich die "Brüder" eine ganze Palette von harmlos wirkenden Hand- und Blickgesten einfallen lassen. Nur wer diese Geheimsignale kennt und sorgfältig beachtet, wird aus der Zeitung erfahren, was in Politik, Wirtschaft, Kultur und sogar im Sport (!) wirklich gespielt wird.

Sie wollen wissen, was wirklich gespielt wird? Dann beachten Sie bitte die folgenden "Geheimzeichen":

An ihren Geheimzeichen sollt ihr sie erkennen: Helmut Haussmann, Klaus Kinkel (beide FDP), Bill Clinton (USA)

Ach ja, nachdem wir erfahren haben, dass die Bundeskanzlerin dem Juden zu Willen ist, dass die Freimaurer (alias "Synagoge Satans") geheime Zeichen in Tageszeitungen platzieren, können wir uns nun dem Buch eines gewissen Dieter Danielzick zuwenden. Das wird natürlich ebenfalls auf der "Bündnis für Deutschland"-Homepage vertrieben:



Und worum geht's? Darum:
Dieter Danielzick hat am eigenen leibe erfahren, dass die politische Landschaft in Deutschland und seine Demokratie " wahre" Meinungsfreiheit nicht dulden.

Nun, als Spitzenfunktionär gleich zweier Rechtsdraußenparteien wird Dieter Danielzick Deutschlands Demokratie sicher bald erneuern.

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"PRO"-SCHWESTERPARTEI UND DOPPELMORD

Aus dem Umfeld selbst ernannter "Populisten" von ganz rechts gegen immer wieder Mörder hervor. Wie in Köln, so in Antwerpen

In Antwerpen ist ein Doppelmörder zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Die Tat hat nach Einschätzung der Richter einen klar rassistischen Hintergrund. Was der Täter nicht leugnet.
Und:

Der geständige Todesschütze ist in einem rechtsradikalen Umfeld aufgewachsen. Seine Tante Frieda Van Themsche sitzt für den Vlaams Belang im belgischen Parlament. Sein Vater gehört zu den ersten Mitgliedern der Partei, die bis 2004 unter dem Namen Vlaams Blok firmierte.

Was hat das mit uns zu tun? Nun, der Vlaams Belang ist die belgische Schwesterpartei der "Pro"-Bewegung. "Pro NRW"-Vorsitzender Markus Beisicht hält die Vlaams-Belang-Hochburg Antwerpen gar für die "schönste Stadt Europas". Was scheren ihn da zwei Morde, begangen von einem Täter aus dem Vlaams-Belang-Milieu? In Belgien hingegen hatte der Doppelmord eine heftige Debatte über eine Mitverantwortung des Vlaams Belang ausgelöst:

Von Schande und Scham sprechen die flämischen Zeitungskommentatoren in seltener Eintracht und verweisen auf die Aufrufe zum Rassenhass, die vom „Vlaams Belang“ seit langem ausgehen. Auch sonst haben Mitglieder der Partei bereits ihr eher laxes Verhältnis zur Gewalt bewiesen.

Wie ihre Kölner Freunde spielen die belgischen Rechtsdraußen die verfolgte Unschuld:

Vorstandsmitglieder der Partei, die bei der Kommunalwahl in Antwerpen 1999 mit einem Drittel der Stimmen stärkste Kraft wurde, wiesen jede Verbindung mit der Tat von sich. "Der Vlaams Belang ist hierfür weder moralisch noch politisch verantwortlich", sagte Parteichef Frank Vanhecke der Zeitung "De Standaard". Kommentatoren, liberale Politiker und Muslime warfen der Partei hingegen vor, den Nährboden für rassistische Gewalt bereitet zu haben. ... Vor allem ziehen die Vlaams-Politiker in ihren Reden und Pamphleten immer wieder gegen Ausländer zu Felde.

Immer wieder gegen Ausländer: das kommt Ihnen bekannt vor? Aus Köln, aus NRW, aus Deutschland? Doch zurück nach Belgien. Kurz vor dem Doppelmord forderte...

... der bekennende Rechtsextremist Paul Belien, die Belgier zu bewaffnen, um sich gegen Ausländer, „diese Raubtiere, die Messer tragen, zur Wehr zu setzen“. Belien ist Ehemann und Mitarbeiter einer Abgeordneten des Vlaams Belang, der rassistischen Partei flämischer Separatisten, die in Antwerpen bei einem Stimmanteil von über 30 Prozent liegt.

30 Prozent der Stimmen wird die "Pro"-Bewegung bei uns nie erringen. Aus gegebenem Anlass sei allerdings daran erinnert, dass auch aus der "Pro Köln"-Vorläufer-Partei DLVH ein
Mörder sowie ein Totschläger und Leichenschänder hervorgingen.

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11.10.07

WILDENS WAHLHELFER

Teil sieben der Reihe O-Ton Regina

Ach ja, die Distanzierung vom Dritten Reich: sie will nicht immer gelingen. Eva "Braun" Herman wurde deswegen neulich aus der Talkshow KERNER geschmissen: sie hatte die Familienpoltik der Nazis gelobt, wollte sich von diesen Aussagen bei Kerner nicht distanzieren.





"Pro Köln"-Rats"dame" Regina W. ist über den Rauswurf begeistert,
ruft: "Nur weiter so!" Denn:

Das bringt Wählerstimmen für die Rechten. Leute wie Kerner & Co. sind unsere besten Wahlhelfer.
Potenzielle "Pro"-Wähler sind also Menschen, die verärgert sind. Verärgert darüber, dass Dumpfbacken, die den Nationalsozialismus loben, aus Talkshows geschmissen werden. Schluß mit der Distanzierung vom Dritten Reich! Menschen, die auf Grund ihrer Verärgerung dann die "Pro"-Bewegung wählen. Meint zumindest Regina W., die sich bekanntlich mit Eva Herman solidarisiert. Wilden:

Meine Wertschätzung hast Du, liebe Eva. Wir brauchen Frauen wie Dich.
Wie gesagt: Die Distanzierung vom Dritten Reich - sie will nicht immer gelingen. Weil manch eine zu nah dabei steht, um sich glaubhaft zu distanzieren.


Nachtrag: Ach, schau einmal an...



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DIENSTAG IST NPD-TAG

Ärgerlich: Wieder einmal reisten "Pro"-Funktionäre zum geplanten Vortrag eines NPD-Spitzenmanns. Wieder einmal wurden die Rechtsdraußen vom Wirt vor die Tür gesetzt

Erneut sollen Funktionäre der "Pro"-Bewegung an einem "Dienstagsgespräch" teilgenommen haben, bei dem ein hoher NPD-Funktionär referieren wollte. Nach Angaben der links stehenden Initiative "Kein Bock auf Pro Köln" sollte der NPD-Spitzenkandidat für die niedersächsische Landtagswahl, Andreas Molau, am 9. Oktober über die "jüngsten Hintergründe" einer angeblichen "Verweigerung der Versammlungsfreiheit" berichten. Der Wirt der Dormagener Gaststätte Hotel Höttche habe jedoch, so "Kein Bock auf pro Köln", das Treffen sofort abgesagt, nachdem er über dessen rechtsextremen Hintergrund informiert worden sei.


Andreas Molau? NPD-Reporterin Olivia Jones über den Walkampfauftakt der niedersächsischen NPD, inklusive Interviews mit den "Dienstagsgespräch"-Referenten Molau und Holger Apfel (alles sehr komisch!)

Nach Angaben von "Kein Bock auf pro Köln" hätten die Rechtsdraußen einen alternativen Veranstaltungsort aufgesucht, seien jedoch auch dort schnell vor die Tür gesetzt worden. Laut dieser Darstellung nahmen an dem Kurz-Treffen gleich mehrere "Pro"-Kader teil, so der stellvertretende "Pro NRW"-Vorsitzende Daniel Schöppe und der "Pro Köln"-Bezirksvertreter Heinz Kurt Täubner.

Vergebliche Anreise zum NPD-Vortrag: "Pro"-Kader Schöppe und Täubner


Bereits am 11. September hatten "Pro Köln"- und "Pro NRW"-Vorsitzende Markus Beisicht und einige seiner Vorstands-Kameraden an einem "Dienstagsgespräch" mit dem stellvertrenden NPD-Bundesvorsitzenden Holger Apfel teilgenommen, wie Beisicht im Nachhinein bestätigte.

11. September 2007: Daniel Schöppe und "Dienstagsgespräch"-Organisator Hans Ulrich Pieper

Zudem zählen "Pro NRW" und NPD zu jenen Parteien, die am 25. September in Straßburg eine gemeinsame Kooperations-Erklärung ("Gemeinsam für ein Europa der Vaterländer")
unterschrieben.

Die Straßburger Erklärung wurde selbst in der Rechtsdraußen-Postille JUNGE FREIHEIT
kritisiert, da die NPD sich "in der Tradition des Nationalsozialismus und des Dritten Reiches" sehe. Zufälligerweise war der 25. September ebenfalls ein Dienstag.


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4.10.07

LUSTREISE NACH ANTWERPEN

Warum hat die "Pro"-Bewegung eigentlich eine solch starke Abneigung gegen Muslime? Weil die nicht saufen wie die Tiere - im Gegensatz zu den "Pro"pulisten. Rekonstruktion einer "Lern"-Tour in "die schönste Stadt Europas"

Charlie kommt schwer in's Schwitzen, ist aber nicht aus der Ruhe zu bringen. Der Wirt des Leeuw Van Vlaanderen leistet echte Schwerstarbeit. Der Zapfhahn droht heiß zu laufen. Nur gut, dass Charlie, Ex-Boss der Kneipen Sus Antigoon und Hill Diar, sein Handwerk gelernt hat.



Wir schreiben den 31. August 2007. Rund ein Dutzend "Pro Köln"- und "Pro NRW"-Mitglieder sind nach Antwerpen gereist, um, so Markus Beisicht, "in der schönsten Stadt Europas" zu "lernen". "Lernen", wie man "mit patriotischen Ideen Mehrheiten gewinnen" könne. "Lernen" vom Vlaams Belang, der Schwesterpartei, die im Gemeenteraad der flämischen Metropole zwanzig von 54 Ratsmitgliedern stellt. "Lernen" - so kann man eine Sauftour natürlich auch nennen...



Schon zum Empfang der "Pro"-Delegation wird Bier und Sekt kredenzt. Nicht nur "Pro NRW"-Vize Markus Wiener langt kräftig zu.



Lediglich Rats"dame" Regina Wilden betrachtet das feucht-fröhliche Treiben mit skeptischem Blick. Die Hausfrau, die den weltlichen Genüssen eher abhold ist, umfasst verkrampft ein Buch. Das will und wird sie später Vlaams-Belang-Spitzenmann Filip Dewinter überreichen.



Doch bevor es so weit ist und bevor die Party richtig los geht, wird geredet. Geredet. Geredet! "Pro NRW"-Vorsitzender Markus Beisicht spricht von "einem großen Tag", beschwört die Freundschaft der europäischen Rechtsdraußenparteien und betont: "Wir vertreten das anständige Europa!" Wie gewohnt verhaspelt der langjährige Rechtsextremist sich in seinen bei Freund und Feind gefürchteten Schachtelsätzen.



Das anständige Europa, vertreten durch Rechtsdraußen? Vlaams Belang-Redner Bart Debie setzt noch Einen drunter in Sachen Geschmacklosigkeit: Der verurteilte Ex-Prügelpolizist belobigt das "gute belgische Bier". Nein, beim deutsch-flämischen Patriotentreffen ist man wirklich vor nix fies.



Anlässlich einer "alternativen Stadtführung" regen sich die Alkoholfreunde und Islamfeinde mächtig auf: über einen Döner-Imbiss, zwei Kopftuch tragende Frauen, einen Müllhaufen auf dem Bordstein. Was der guten Stimmung überraschenderweise keinen nachhaltigen Abbruch tut...



So eingestimmt, versacken die selbst ernannten "Populisten" aus zwei Ländern schließlich in jener Kneipe, die den Zweitnamen Beest, Tier, nicht ganz zu Unrecht trägt. Dem Leeuw Van Vlaanderen. Charlie, noch'ne Runde! Prost! Die Tassen hoch! Und los geht's von vorn...










Schließlich tritt die Delegation die Heimreise nach Nordrhein-Westfalen an. Mit einem Bus des des Reiseunternehmens Heeß aus Troisdorf, das ansonsten Urlauber nach Italien und Spanien verfrachtet und Clubreisen organisiert. Der Busfahrer dürfte also Kummer gewohnt sein, wenn auch keine Lustreisenden, die gegen Lustreisen wettern....

Ach ja, die Lustreisen. Drei Tage vor der Antwerpentour war die neue "Pro Köln"-Postille erscheinen. Themenschwerpunkt? Drei Mal dürfen Sie raten!


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3.10.07

SURFTIPP

Auf der Homepage des Kölner Jugendmagazins RHEINTAUCHER können Sie gleich vier Texte zum Thema "Pro Köln" lesen. Auch dann, wenn Sie kein (Berufs-)Jugendlicher sind. Denn die Lektüre lohnt sich:
  • Schüler werden allein gelassen. Während „Pro Köln“ mit „Objektiv“ an die Schulen geht, stirbt die Schülerzeitungslandschaft in Köln immer weiter aus. Andreas Pöttgen hat die Schülerzeitung „Impuls“ am AMG gegründet.
  • Rauschen im kölschen Blätterwald. Objektiv Nummer Vier ist in Vorbereitung. Lehrer und Politiker grübeln über eine angemessene Reaktion, Schüler organisieren Demos und gründen Initiativen gegen Rechts. Ein Blick auf den kölschen Blätterwald.
  • “Nazis raus” grölen reicht nicht aus. Pro Köln als Schreckgespenst? Der Blogger „Demokrat4711“ beobachtet seit Monaten „Pro Köln“ in seinem Blog „Biedermanni verliert“ und wundert sich über die Reaktionen von Politik und Öffentlichkeit.
  • Das Déja-Vu von Greifswald. Eine Bürgerinitiative fischt am rechten Rand? Ein Skandal? Obwohl „Pro Köln“ mit der Erstausgabe von „Objektiv“ für einen Skandal gesorgt hat, der bundesweit berücksichtigt wurde, ist das Konzept nicht neu.

Der RHEINTAUCHER sucht übrigens dringend neue Anzeigenkunden. Wenn Sie ein Zeitungsprojekt unterstützen möchten, das nicht dem allgemeinen Trend zu Lifestyle, Entpolitisierung und Verblödung frönt, dann machen Sie bitte ein paar Scheinchen locker.
Wen erreichen Sie mit Ihrer Werbung? Schüler und Studenten. Denn: "Rheintaucher wird kostenlos an allen weiterführenden Schulen in Köln sowie den Hochschulen verteilt." So, und jetzt fordern Sie bitte sofort bei Sebastian Wieschowski die Mediadaten und Anzeigenpreisliste an. Seine Email-Adresse: sebastian.wieschowski@rheintaucher-magazin.de

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FREIHEIT IST IMMER DIE FREIHEIT DES ANDERSDENKENDEN

Neue Fakten über das "Dienstagsgespräch" zwischen "Pro NRW"-Spitzen und dem NPD-Vize-Bundesvorsitzendem Holger Apfel berichtet heute der STADTANZEIGER. Gegenüber der Lokalzeitung bestätigt "Pro NRW"-Boss Markus Beisicht seine Teilnahme an besagtem Treffen, das am 11. September stattfand. Natürlich hat der Jurist eine brillante Erklärung parat, warum er vor Ort war; laut STADTANZEIGER diese:

Nach eigener Aussage ist Pro-Köln-Chef Beisicht bei der Veranstaltung nur deshalb gewesen, weil er [Organisator] Hans-Ulrich Pieper anwaltlich vertrete. Zu dem Treffen sei er nur gekommen, weil der Bayer-Konzern dem Zirkel kurzfristig Hausverbot erteilt habe.

Schon klar, Pieper ruft also Beisicht an und spricht: "Hallo Markus, ich mache da diese Veranstaltung mit Holger Apfel. Doch der Wirt bereitet uns Probleme."

Und Beisicht fragt: "Holger Apfel, der stellvertretende NPD-Vorsitzende? Der Holocaust-Verharmloser?"

Pieper: "Genau, Holger Apfel halt."

Beisicht: "Sei's drum. Sofort eile ich herbei, damit die Veranstaltung mit Apfel stattfinden kann. Zwar lehne ich die extremistischen Positionen dieses Herrn ab. Aber frei nach Voltaire würde ich jederzeit mein Leben dafür hergeben, damit er sie frei und offen äußern kann. Deine Zustimmung voraus gesetzt, bringe ich noch ein paar politische Freunde mit, die mich bei der Erfüllung meiner anwaltlichen Pflichten unterstützen."

Klar, das ist völlig plausibel. Dank Beisichts Intervention konnte Apfel dann reden, auch wenn, so zumindest die Darstellung des STADTANZEIGERS, die Rechtsdraußen-Versammlung nach Dormagen ausweichen musste. Und was sagt Beisicht über die "Dienstagsgespräche"? Nun:

Die „Dienstagsgespräche“ bezeichnete Beisicht als „eigentlich seriösen Kreis“, bei dem jüngst auch CDU-Politiker Rudi Pawelka und andere Vertreter aus Politik und Wirtschaft gesprochen hätten. „Bei interessanten Referenten“ besuchten auch Pro-Köln-Vertreter die Gesprächsrunde. Pro Köln bekenne sich zum Grundgesetz, inhaltlich gebe es „völlige Gegensätze zur NPD“.


Zu den "völligen Gegensätzen" zwischen "Pro NRW" und NPD siehe auch:
  • ROUHS' REVOLUTIONÄRE. Wie nahe stand der "Pro Köln"-Ratsherr dem rechten Flügel der rechtsextremen NPD?

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2.10.07

"PRO"-KADER OEHME: JOB LOS!

Vor einiger Zeit enttarnte ich den "Pro"-Kader Klaus Oehme als angestellten Fahrlehrer. Das war insofern erwähnenswert, als Oehme im "'Arbeitskreis Aktiver Mittelstand' im Rahmen der Bürgerbewegung pro Nordrhein-Westfalen" aktiv ist, also vorgibt, Unternehmer zu sein. Damit habe ich der Fahrschule, für die Oehme tätig war, leider eine Menge Ärger bereitet. Deren Boss schreibt mir heute:

Mittlerweile muss ich mich vor meinen Fahrschülern bzw. vor deren Eltern rechtfertigen.

Liebe Fahrschüler, liebe Eltern, offenbar besteht kein Grund mehr zur Sorge. Denn der Fahrschulboss schreibt ferner:

An der Stelle möchte ich noch erwähnen, dass Herr Oehme in meiner Fahrschule lediglich sporadisch zum Einsatz kommt... Abgesehen davon ... habe ich Herrn Oehme gebeten, bis zur Aufklärung dieser Angelegenheit bis auf weiteres seine Tätigkeit in meiner Fahrschule einzustellen. Den Hinweis, dass Herr Oehme bei mir tätig ist, habe ich entfernt.

Gut so! Indes: Ob es da noch etwas zu klären gibt, sei dahin gestellt. Oehme ist jedenfalls mittlerweile einer der Motoren beim Aufbau der "Pro"-Partei in der Region Oberbergischer Kreis. Auf der "Pro NRW"-Homepage heißt es:

Für die Koordination der politischen Arbeit auf Kreisebene konnten gleich drei engagierte Ansprechpartner gewonnen werden: Der ehemalige Vorsitzende der Jungsozialisten in Radevormwald, Armin Weyrich, der selbstständige Abfalltechniker Klaus Oehme aus Marienheide und der 53jährige Udo Schäfer. Zusammen werden sie der Bürgerbewegung pro NRW im Oberbergischen ein Gesicht geben und für den Aufbau des Kreisverbandes zuständig sein.


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KLARE KANTE?!

Die "Pro"-Bewegung - es gibt sie auch in Hannover. Dort heißt sie, mancher ahnt es schon, "Pro Hannover". "Pro Hannover" hat zumindest ein Mitglied: Christian Perbandt. Der sagte heute seine "Teilnahme an der Kundgebung am 06.10.07 in Salzgitter" ab. Der "Pro Hannover"-Boss, der als Redner vorgesehen war, zog sich zurück, weil "auch ein Vertreter der freien Nationalisten" reden sollte. Gemeint ist Christian Worch, wie wir der Rednerliste entnehmen können. Worch ist eine - wenn auch nicht mehr unumstrittene - Führungsfigur der Stiefelfaschisten. Mit anderen Co-Rednern indes hatte "Pro"-Perbandt offenbar keine Probleme. Darunter sind immerhin solche Gestalten wie die NPD-Funktionäre Hans-Gerd Wiechmann und Matthias Faust. Doch ganz koscher sind die beiden auch nicht: Faust ist offenbar ein enger Spezi vom bösen Worch. Wiechmann verharmlost derweil rechtsextreme Gewalttaten:

Wenn jemand in den Reihen einer nationalen Partei oder Organisation, auf Grund einer politisch motiviert begangenen Tat in der Vergangenheit verurteilt worden ist, so wird das von den Medien immer wieder hochgespielt.


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BIEDERMANNIS NÄCHSTE KLAGE

Sind eindeutig nicht identisch: NPD und "Pro"-Bewegung

Biedermanni hat heute noch nicht das lokale Intelligenz-Blatt gelesen. Die Lektüre würde sich ansonsten in einem Artikel auf der "Pro Köln"-Homepage niederschlagen. Denn es gibt mal wieder Anlass zur Klage - durchaus im juristischen Sinne des Wortes. Der STADTANZEIGER berichtet heute:

Funktionäre von „pro Köln“ hätten sich in Anlehnung an ihr Konzept in Köln landesweit als „pro NRW“ aufgestellt und Bürgerinitiativen in mehreren Städten initiiert. So fand Anfang des Jahres die Gründungsfeier eines NPD-Kreisverbands Düren statt.
Nee, nee, STADTANZEIGER, die Gründung eines NPD-Kreisverbandes fällt nun wirklich nicht unter das Label "Pro NRW"-Aufbau. Die NPD ist nämlich keineswegs eine "Pro NRW"-Bürgerinitiative. NPD und "PRO NRW" - das sind zwei Parteien, die in Konkurrenz zueinander stehen, auch wenn sie mehr als einmal miteinander auf die Straße gingen, heute gemeinsame Resolutionen unterschreiben und sich zu Diskussionsabenden treffen. Biedermanni, der Bundesprozesshansel, dürfte also gute Chancen haben, vor Gericht Gehör zu finden, so er denn mal wieder auf dem Klageweg zu wandeln gedenkt. Wovon nach allem menschlichen Ermessen auszugehen ist.

Meine Vermutung: Der STADTANZEIGER-Artikel war ursprünglich zu lang, wurde gekürzt, wobei der obige Anschlussfehler entstand. Zwischen den beiden Sätzen war wahrscheinlich zunächst ein kurzer Überleitungssatz zu finden: "Auch die NPD expandiert in NRW". Irgend etwas in dieser Richtung halt. Weil der STADTANZEIGER sich diesen Satz ersparte, wird's nun teuer.

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1.10.07

"PRO"-MANN: LIEBER BADEMEISTER ALS RATSHERR

Wieder mal entpuppt sich ein Biedermanni-Kamerad als wahre Geistesgröße und als tadelloser Politiker, der an sich selbst zuletzt denkt

Er ist Mitglied des Rates der Stadt Hambühren: Lars Seidensticker, Boss und wohl einziges Mitglied von "Pro Hambühren - Liste Seidensticker". Aber will er auch Ratsherr
bleiben? Offenbar nicht. Wie die CELLISCHE ZEITUNG berichtet, will Seidensticker lieber einen Job aufnehmen:

Das Hambührener Ratsmitglied Lars Seidensticker möchte offenbar Schwimmmeister im Strandbad Ovelgönne werden. Das hat der parteilose Hobbypolitiker dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Hans-Günter Siewerin während eines längeren Telefonats mitgeteilt. „Er hat mir gesagt, dass wir ihn damit im Rat los wären, da er dann als Mitarbeiter der Verwaltung sein Mandat niederlegen müsste”, sagte Siewerin gestern der CZ.


Und das Blatt fährt fort:

Auch [FDP-Fraktionsvorsitzender Dietrich Salzwedel] hatte schon von dem Gerücht gehört, dass Seidensticker gerne Schwimmmeister werden und dafür seine Ratstätigkeit aufgeben würde. „Dass er diesen Kuhhandel anbietet, disqualifiziert ihn. Das ist keine vernünftige Lösung“, sagte Salzwedel.


"Pro"-Aktivist Seidensticker dementiert, wenn auch nur halbherzig:

Seidenstickers Reaktionen reichten gestern chronologisch von „Unfug, ich habe doch nur das Silber-Abzeichen“ über „Das Strandbad ist ja gar nicht so weit von mir zuhause entfernt“ und „Wenn die mich haben wollen, dann werde ich mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen“ bis hin zu der Erwägung, Anzeige gegen Siewerin wegen „übler Nachrede“ zu erstatten.

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"PRO NRW"-LOBER KRITISIERT TREFFEN ZWISCHEN NPD UND "PRO NRW"

Die JUNGE FREIHEIT - sie ist das Leib- und Magen-Blättchen der Rechtsdraußen mit Abitur. Vor ein paar Tagen noch hatte sie die "Bürgerbewegung Pro NRW" gelobt, und zwar als "ernsthafte Chance", die "verwaiste Lücke ... zwischen Christdemokraten und den als rechtsextremistisch eingestuften Parteien" zu füllen. Für Biedermanni und Kameraden war dieser Artikel eine Art Ritterschlag. Dass die JF dabei "Pro NRW"-Boss Markus Beisicht konsequent "Manfred Beisicht" nannte, ist dabei nur eine Randanekdote.

Nun jedoch geht JF-Chefredakteur Dieter Stein auf die Barrikaden: wegen jenes Straßburger Treffens diverser europäischer Rechtsparteien, an dem auch die deutschen Parteien NPD, DVU und "Pro NRW" teilnahmen. Chefredakteur Stein sagt, er sei darüber "entsetzt". Er hat in der Folge seine Kooperation mit Andreas Mölzer gekündigt. Denn Mölzer, Abgeordneter der FPÖ, ist einer der treibenden Motoren des neuen Ganz-rechts-Bündnisses auf kontinentaler Ebene. Stein schreibt:

Lieber Andreas Mölzer,

wie ich Dir schon gestern am Telefon mitgeteilt habe, bin ich entsetzt, daß es in Straßburg auf Deine Initiative zu einem Gespräch zu Kooperationen von Rechtsparteien in Deutschland im Hinblick auf eine gemeinsame Europawahlliste unter Beteiligung von NPD und DVU gekommen ist.

Ich habe mit Dir Anfang August in Kärnten ein ausführliches Gespräch geführt, nachdem ich erfahren habe, daß es Überlegungen geben soll, in Kooperationsgespräche mit NPD und DVU einzutreten. Ich habe Dir schon damals deutlich gemacht, weshalb ich es für eine katastrophale Fehleinschätzung der Lage in Deutschland, im Besonderen aber der NPD und DVU halte, wenn man glaubt, diese Parteien für ein „rechtsdemokratisches“ Projekt für diskutabel zu halten.

Ich habe Dir meine Einschätzungen zur NPD – und diese ist schließlich der entscheidende Faktor in diesem sogenannten „Volksfrontbündnis“ – genannt. Daß sich diese Partei nicht nur nach Auffassung linksgerichteter Antifa-Journalisten, sondern ausweislich ihrer eigenen Verlautbarungen in der Tradition des Nationalsozialismus und des Dritten Reiches sieht, daß sie offen mit neo-nationalsozialistischen, tatsächlich rechtsextremen Kameradschaften, Freien Nationalisten kooperiert und deren Führungsfiguren sogar in ihre Vorstände holt. Auf dem jüngsten NPD-Parteitag in Niedersachsen durfte sogar Christian Worch, die Leitfigur der deutschen Neonazi-Szene sprechen und erhielt große Zustimmung. [...]

Mehr denn je ist sie in ihrem harten Kern ein Transmissionsriemen einer bizarren neo-nationalsozialistischen Subkultur. Ihre Nähe zum Dritten Reich muß man nicht entlarven, sie bekennt sich ungeschminkt dazu, und dies ist offenkundig der Wesenskern der erotischen Anziehung auf den Großteil des NPD-Umfeldes.

Soweit Stein, Boss eines durchaus weit rechts stehenden Blattes. Ob er vor diesem Hintergrund "Pro NRW" auch weiterhin als "Chance" betrachtet? Schließlich rühmt sich ja auch "Pro NRW", in Straßburg dabei gewesen zu sein. NPD? Ach, herrje...


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