5.11.07

DER GROßE VORSITZENDE

Da strahlt er wieder: Biedermanni Rouhs, im Amt des Bundesvorsitzenden der "Bürgerbewegung Pro Deutschland" bestätigt. Ihm zur Seite sitzen: Ein Antisemit, ein Möchtergern-Bademeister, der Vater von REPI und – Regina Wilden

Zuletzt musste er leiden: Damit er bei "Pro NRW" mitspielen durfte, sollte Biedermanni zu Kreuze kriechen. Ja, so nickte er ab, "Pro NRW" (Vorsitz: Markus Beisicht) sei wichtiger als "Pro Deutschland" (Vorsitz: Biedermanni). Mitunter wurde er an den Katzentisch verbannt. Seine Leistungen beim Aufbau der "Pro"-Bewegung wurden offensiv herabgewürdigt. Kurz: Biedermanni spielte nicht mehr annähernd die Rolle, die er zu spielen wünscht.

Doch noch ist sein Steckenpferd ja nicht tot, vielmehr hebt "Pro Deutschland" Biedermannis Laune: "Pro Deutschland" könne nun einen "Qualitätssprung" verzeichnen, lesen wir bei "Pro Deutschland". Grund dafür sei die "zweite ordentliche Bundesversammlung", auf der ein grandioser Erfolg zu verzeichnen war: "Im neuen Vorstand sind vier kommunale Mandatsträger aus drei Bundesländern vertreten...". Biedermanni jubiliert obdessen:

"... pro Deutschland dient mit zunehmend sichtbarem Erfolg der Vernetzung zukunftsorientierter, demokratischer Nonkonformisten, die in ihren jeweiligen Regionen bei Wahlen erfolgreich sind."

Und wer ist und bleibt der Boss von "Pro Deutschland"? Na, niemand anderes als Manfred "Biedermanni" Rouhs. Gleichwohl (vier Mandatsträger hin, vier Mandatsträger her) wirkt "Pro Deutschland" auch weiterhin eher wie eine Dame ohne Unterleib. Denn aus den Reihen von "Pro Köln" und "Pro NRW" war neben Biedermanni offenbar nur Regina "Ratsdame" Wilden anwesend.

Auch sie wurde in den Bundesvorstand gewählt. Damit kennen wir auch schon die erste Hälfte der vier Mandatsträger: Biedermanni und Wilden. Wer sind die anderen beiden? Der
Möchtegern-Bademeister Lars Seidensticker und Alfred Dagenbach, als Republikaner in den Rat der Stadt Heilbronn gewählt. Dagenbach ist auch Gestalter des Republikaner-Maskottchens REPI:

Das ist REPI. Wann kommt PROdi?

Soweit zur Qualitätsoffensive durch kommunale Mandatsträger. Im Vorstand sitzt nun auch Peter Werner, ein antisemitischer Verschwörungstheoretiker und ehemaliger NPD-Freund. So wurde er 2003 im NPD-Parteiorgan DEUTSCHE STIMME wie folgt zitiert:

Die wahren Herrscher der BRD heißen nicht Kohl oder Schröder, sondern Großkapitalist, Hochzins-Bankier, Börsenhai, Medienmogul und Rothschild.


Sein Ratschlag:

Wir Wähler sollten diese Agenten und Marionetten der Plutokraten in die Wüste schicken. Wenn NPD oder DVU nicht auf der Wählerliste stehen, dann wählen wir den TSV 1860 München statt der CSU oder den ADAC statt der SPD. Alles klar?

Alles klar, klaro! Mittlerweile plädiert Werner dafür, statt ADAC oder NPD doch lieber die "Pro"-Bewegung zu wählen. Werner ist nämlich Frontmann von "Pro München". Im Vorstand von "Pro Deutschland" ist er für den Bereich "Organisation" zuständig. Zudem ist er Biedermannis Stellvertreter. Ihnen zur Seite sitzt nun Christian Perbandt, der ehemalige REPUBLIKANER-Chef in Niedersachsen.

Ein ehemaliger Kamerad
schreibt über ihn, Perbandt sei "ein Gescheitert[r]", der "am extremistischen Rand" stehe. Mitunter distanziert sich Perbandt immerhin von Stiefelfaschisten, wenn auch lau. Tolles Team, Biedermanni!

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